Wer eine robuste Outdoor-Smartwatch sucht, muss nicht tief in die Tasche greifen. Online-Händler wie Amazon bieten die Uhr zum Teil für deutlich unter 300 Euro an. Die Amazfit T-Rex 3 überzeugt mit robustem Design, top Akkulaufzeit und starken Tracking-Funktionen – allerdings gibt es Einschränkungen.
T-Rex 3: Robustheit trifft auf eigenwilliges Design
Mit der Amazfit T-Rex 3 setzt der Hersteller auf ein markantes, achteckiges Gehäuse, das sich klar von den runden oder eckigen Designs der Konkurrenz abhebt. Das 48,5 Millimeter große und 13,8 Millimeter dicke Gehäuse wirkt stabil, aber nicht klobig. Gefertigt aus einer Kombination von Polymer-Kunststoff und Edelstahl, zeigt sich die Uhr widerstandsfähig – allerdings wirkt der Kunststoff nicht besonders hochwertig.
Die T-Rex 3 punktet mit einer Wasserdichtigkeit bis 10 ATM (100 Meter) und einer Freitauch-Funktion bis 45 Meter. Achtung: Amazfit erwähnt nicht, dass heiße Duschen oder Saunagänge die Dichtungen beschädigen können – das gilt aber für alle Smartwatches. Ungewöhnlich: Die Armbänder lassen sich nicht per Schnellverschluss wechseln, sondern nur mit einem mitgelieferten Schraubendreher. Adapter für Standardarmbänder liegen jedoch bei.
Display: Knallhell und gestochen scharf
Das 1,5 Zoll große AMOLED-Display der T-Rex 3 ist ein Highlight. Mit einer Auflösung von 480 x 480 Pixeln und einer Helligkeit von bis zu 2.000 Nits übertrifft es selbst teure Modelle wie die Garmin Fenix 8 (1.000 Nits, 454 x 454 Pixel). Besonders bei direktem Sonnenlicht überzeugt die Lesbarkeit. Praktisch: Ein Helligkeitssensor passt die Anzeige automatisch an, und für nächtliche Einsätze lässt sich das Display rot einfärben. Ein echtes Always-On-Display wie bei Apple oder Garmin gibt es aber nicht – die Amazfit zeigt bei ausgeschaltetem Display lediglich die Uhrzeit oder ein schlichtes Ziffernblatt.
T-Rex 3 Bedienung: Alles im Griff
Die Mischung aus Touchscreen und Tastensteuerung erlaubt flexible Bedienung – ob mit oder ohne Handschuhe. Die Benutzeroberfläche wirkt flüssig und reagiert schneller als die der deutlich teureren Garmin Fenix 8.
Tracking und Sensoren: Fast auf Garmin-Niveau
Die Amazfit T-Rex 3 überzeugt darüber hinaus mit einem umfangreichen Sensorpaket: Der neue BioTracker™ 3.0 PPG-Sensor misst Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Stresslevel und Schlafqualität rund um die Uhr. Zudem beherrscht die Uhr über 170 Sportmodi, darunter Standardaktivitäten wie Laufen und Schwimmen, aber auch exotische Optionen wie Snowboarden oder Yoga. Besonders ambitionierte Sportler profitieren von Funktionen wie VO2max, Trainingsbelastung und Erholungszeit. Diese Daten wertet die Uhr mithilfe des „PeakBeats“-Systems aus, das sich an Garmins Firstbeat-Analysen orientiert. Allerdings hinkt Amazfit bei der Unterstützung externer Sensoren hinterher. Wer Brustgurte oder Drittanbieter-Plattformen nutzen will, stößt schnell an Grenzen. Die GPS-Genauigkeit der T-Rex 3 ist solide. Dual-Band-GNSS unterstützt alle globalen Systeme sowie das indische NavIC. Routen werden gut aufgezeichnet, auch wenn kleinere Abweichungen auf der Karte vorkommen.
Nutzer, die gezielt an ihren Trainingszielen arbeiten möchten, können auf den KI-gestützten Zepp-Trainer zurückgreifen. Dieser erstellt personalisierte Trainingspläne, erfordert jedoch ein kostenpflichtiges Zepp-Fitness-Abonnement (20 Euro pro Jahr). Für eine erweiterte Schlafanalyse steht Zepp Aura bereit, das mithilfe von KI detaillierte Einblicke in die Schlafqualität bietet. Ergänzend dazu enthält der Dienst Schlaf- und Meditationsmusik sowie einen digitalen Wellness-Coach. Die Kosten hierfür betragen 10 Euro pro Monat oder 70 Euro im Jahr.
Smarte Funktionen: Luft nach oben
Im Alltag zeigt die T-Rex 3 Schwächen: Telefonieren oder Musik streamen? Fehlanzeige! Außerdem hat der T-Rex 3 keinen Zugriff auf moderne cloudbasierte Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant. Stattdessen verfügt der T-Rex 3 über einen eingeschränkten Offline-Assistenten, der beispielsweise den Umweg über verschachtelte Menüs erspart oder Vitalwerte anzeigt. Alternativ steht der KI-gestützte Sprachassistent “Zepp Flow” zur Verfügung. Immerhin: Benachrichtigungen von Apps wie WhatsApp kommen zuverlässig an. Android-Nutzer können sogar auf Sticker und Fotos zugreifen und Sprachnachrichten verschicken – iPhone-Besitzer schauen hier jedoch in die Röhre.
T-Rex 3 ist ein Dauerläufer
Der Akku der T-Rex 3 ist mit 700 mAh deutlich größer als der des Vorgängers (500 mAh). Das Resultat: bis zu 27 Tage Akkulaufzeit im Standardbetrieb, 7,5 Tage bei kontinuierlicher GPS-Nutzung und 12 Tage im Alltagstest mit aktivem Always-On-Display, vielen Benachrichtigungen und einer wöchentlichen Trainingseinheit. Beim GPS-Tracking verliert die Uhr etwa 4 Prozent Akku pro Stunde, was eine Nutzung von über 20 Stunden ermöglicht – ein guter Wert.