FRITZ!Box 6860 5G im Test: Der beste Router für unterwegs?

Die AVM FRITZ!Box 6860 5G bietet Highspeed-Internet über 5G/LTE, WLAN Mesh mit Wi-Fi 6 und ist eine spannende Alternative zu Starlink Mini.

Der Fritz Router vor dem Geländewagen

Internet auf Reisen ist längst nicht mehr Luxus, sondern oft eine Notwendigkeit. Ob für digitales Nomadentum, Homeoffice aus dem Wohnmobil oder Streaming-Abende in der Ferienhütte – eine zuverlässige Verbindung ist entscheidend. Die AVM FRITZ!Box 6860 5G verspricht genau das: schnelles Internet über 5G und LTE, Wi-Fi 6, eine integrierte Telefonanlage mit DECT (lässt sich deaktivieren um unterwegs Strom zu sparen) und smarte Netzwerkfunktionen.

Der Router in der Verpackung
Die legendäre Fritz!Box wird nun zum Reisebegleiter. © OutdoorMonster

Doch wie schlägt sich die kompakte FRITZ!Box auf Reisen? Ist sie eine ernsthafte Alternative zu Lösungen wie Starlink Mini? Wir haben sie mit einer Telekom 5G Data Prepaid Karte getestet und zeigen, warum sie unser Kauftipp für mobiles Internet ist.

Design und Mobilität – Klein, flexibel und robust

Die FRITZ!Box 6860 5G ist kompakt und funktional gestaltet. Mit ihren Maßen von 163 x 111 x 31 mm nimmt sie kaum Platz weg und kann dank ihres aufrechten Designs einfach im Wohnmobil, Auto oder natürlich auch einer Ferienwohnung aufgestellt werden.

Der Fritz Router auf dem Dach des Geländewagens, nahaufnahme
Stabiler Stand auch auf dem Dach unseres Testwagens. © OutdoorMonster

Für den mobilen Einsatz hat AVM zudem mitgedacht. Zwei mitgelieferte Gehäuseadapter ermöglichen die Montage an der Wand oder einem Fenster, was besonders für besseren Mobilfunkempfang nützlich ist. Dank IP54-Zertifizierung ist die Box gegen Spritzwasser und Staub geschützt und kann auch in überdachten Außenbereichen genutzt werden.

Der Router neben dem Macbook
Eingespieltes Trio: MacBook, Telekom-SIM-Karte und Fritz!Box. © OutdoorMonster

Ein Highlight ist die LED-Anzeige für den Mobilfunk-Signalpegel, die bei der optimalen Platzierung hilft. Über die Benutzeroberfläche kann zusätzlich eine Antennenausrichthilfe genutzt werden.

Energieversorgung – Perfekt für den mobilen Einsatz

Die FRITZ!Box 6860 5G wird (sehr ungewöhnlich) über Power over Ethernet (PoE+) mit Strom versorgt. Für den Einsatz auf Reisen gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Bordnetz von Wohnmobil oder Auto: Mit einem PoE+-fähigen Spannungswandler kann die Box direkt aus dem 12V- oder 24V-Bordnetz betrieben werden.
  • Powerstationen wie die Jackery Explorer 2000v2: Diese mobile Stromquelle bietet genug Leistung, um den Router über einen Wechselrichter oder direkt per PoE-Injektor zu betreiben. Das ist besonders nützlich für autarke Reisen oder längere Aufenthalte in abgelegenen Gebieten.
Der Fritz Router auf dem Dach des Geländewagens
Mit dem Testwagen unterwegs in Hamburg. Im Garten ging´s los. © OutdoorMonster

Die mittlere Leistungsaufnahme liegt bei 6,8 Watt, maximal zieht die Box 16 Watt. Eine Powerstation mit 2000 Wh wie die Jackery Explorer 2000v2 könnte den Router also für über 100 Stunden betreiben – perfekt für digitale Nomaden wie uns und Outdoor-Abenteuer abseits der großer Ballungsgebiete.

Einfache Einrichtung – Plug & Play mit FRITZ!OS

Die Einrichtung der FRITZ!Box erfolgt über die bekannte FRITZ!OS-Oberfläche. Über fritz.box oder die IP-Adresse 192.168.178.1 kann man sich mit einem Laptop, Tablet oder Smartphone verbinden.

5G Karte von Telekom
Nano war gefragt. © OutdoorMonster

Für den Mobilfunkzugang wird einfach eine Nano-SIM-Karte eingelegt. Die Box unterstützt 5G, LTE und 3G und ist mit allen großen Netzanbietern kompatibel. Über die Zugangsdateneinstellungen kann das gewünschte Frequenzband manuell ausgewählt werden – ideal, um sich auf stärkere LTE- oder 5G-Bänder zu fixieren, wenn der Empfang schwankt.

Der ganze Einrichtungsprozess ist dabei so einfach, wie man es von AVM gewohnt ist. Eine schöne Schnellanleitung lässt keine Fragen offen und die Benutzeroberfläche ist tatsächlich nahezu idiotensicher. Meiner Meinung nach, kommt kein anderer Routerhersteller mit seinen Produkten in Puncto Benutzerführung- und Hilfestellung an AVM und die Fritz!Boxen heran.

Ganz unten haben wir Euch dennoch eine detailierte Einrichtungshilfe angehängt, die Ihr Schritt für Schritt durchgehen könnt. Oder Ihr lasst Euch einfach von der Fritz!Box treiben, kaputt gehen, kann zu 99,9% nichts.

Netzwerk- und Internetperformance – 5G-Speed für unterwegs

Der größte Vorteil der FRITZ!Box 6860 5G ist die schnelle Mobilfunkverbindung. Sie unterstützt 5G Standalone (SA) und Non-Standalone (NSA) mit bis zu 1,3 GBit/s im Download und 900 MBit/s im Upload.

drei Screenshots von der Router-Einrichtung
Datenpass gebucht, mit der Fritz!Box verbunden und los ging es.

In unserem Test mit einer Telekom 5G Data Prepaid Karte erreichten wir in gut ausgebauten 5G-Gebieten Downloadgeschwindigkeiten von knapp 1 GBit/s. In ländlicheren Gegenden, wo nur LTE verfügbar war, lagen die Werte zwischen 200 und 600 MBit/s – mehr als ausreichend für Streaming, Video-Calls und Cloud-Anwendungen.

Screenshot des Speedtestes
Ordentlich Bumms auf der Leitung, trotz ländlichem Testgebiet. © OutdoorMonster

Die Box nutzt 4 interne Antennen mit 4×4 MIMO, was eine stabile Verbindung selbst bei schwankendem Signal gewährleistet. Dynamic Spectrum Sharing (DSS) sorgt zudem für eine optimierte Nutzung von LTE- und 5G-Frequenzen.

Wi-Fi 6 mit Mesh – WLAN für die ganze Familie

Desweiteren wird der Instustriestandard Wi-Fi 6 (WLAN AX) unterstützt. Damit lassen sich Geschwindigkeiten von bis zu 2.400 MBit/s (5 GHz) und 600 MBit/s (2,4 GHz) erreichen.

Der Router eignet sich deshalb auch besonders für Gruppenreisen oder Familien, denn Wi-Fi 6 erlaubt eine stabile Verbindung von vielen Geräten gleichzeitig, ohne dass die Leistung einbricht. Besonders praktisch: Die Box unterstützt WLAN-Mesh, sodass sich – zuhause – weitere FRITZ!Repeater oder Powerline-Adapter nahtlos integrieren lassen.

Wünschenswert wäre bei einem Preis von 450 Euro auch die nächste Generation Wi-Fi 7 gewesen, aber das behält sich AVM wohl erst für die nächste Generation vor.

Wie jeder mobile Die FRITZ!Box 6860 5G tritt in Konkurrenz zu Starlink Mini, das ebenfalls für Reisende entwickelt wurde und 2024 auf unserer Reise idurch Europa dafür gesorgt hat, dass wir durchgängig arbeiten konnten. Beide Systeme bieten mobiles Internet, haben aber unterschiedliche Stärken:

  • Die FRITZ!Box nutzt das Mobilfunknetz, während Starlink Mini über Satelliten arbeitet und keine Mobilfunkabdeckung benötigt.
  • Die FRITZ!Box erreicht bis zu 1,3 GBit/s, Starlink Mini nur 50 bis 220 MBit/s.
  • Die FRITZ!Box hat eine Latenz von etwa 20 bis 50 ms, Starlink Mini liegt bei 20 bis 60 ms.
  • Die FRITZ!Box benötigt Mobilfunknetz, während Starlink Mini weltweit funktioniert, auch in abgelegenen Regionen.
  • Die FRITZ!Box verbraucht 6,8 bis maximal 16 Watt, Starlink Mini 50 bis 75 Watt.
  • Die FRITZ!Box kostet 489 Euro plus SIM-Karte, während Starlink Mini mit 599 Euro Hardwarepreis plus monatlichen Gebühren ab 50 Euro teurer ist.

Welche Lösung ist besser?

  • Wer sich meist in gut ausgebauten Mobilfunkregionen aufhält, bekommt mit der FRITZ!Box 6860 5G eine deutlich günstigere, schnellere und energieeffizientere Lösung.
  • Wer oft in abgelegenen Regionen ohne Mobilfunknetz unterwegs ist, für den ist Starlink Mini alternativlos – trotz höherer Kosten und größerem Energieverbrauch.

Mehr zu Starlink Mini im Test: Starlink Mini im Test – Kompaktes Satelliteninternet für Camping und Reisen

Fazit – Unser Kauftipp für mobiles Internet

Die AVM FRITZ!Box 6860 5G ist unser Kauftipp für mobiles Internet. Sie bietet Highspeed-Internet per 5G oder LTE, starkes Wi-Fi 6, eine DECT-Telefonanlage und eignet sich perfekt für Gruppenreisen, Homeoffice, Camper und Ferienhäuser.

Fritzbox mit Kauftipp Siegel
Kein Schnäppchen, aber allerbeste AVM-Qualität. © OutdoorMonster

Wer eine autarke Internetlösung ohne Mobilfunknetz benötigt, sollte zu Starlink Mini greifen. Für alle anderen ist die FRITZ!Box 6860 5G die bessere Wahl – günstiger, energieeffizienter und genauso flexibel.

Spar-Tipp: Bei Amazon ist die Fritz!Box 6860 5G aktuell mit 6% Rabatt erhältlich.

Schnelle Einrichtung der FRITZ!Box 6860 5G – Schritt für Schritt

Die FRITZ!Box 6860 5G ist so konzipiert, dass sie innerhalb weniger Minuten einsatzbereit ist. Dank der intuitiven FRITZ!OS-Oberfläche ist die Einrichtung auch für weniger technikaffine Nutzer einfach.

1. Hardware anschließen und Stromversorgung herstellen

  • Die Nano-SIM-Karte in den SIM-Slot auf der Unterseite einlegen (Wichtig: PIN-Schutz vorher deaktivieren oder später in den Einstellungen eingeben).
  • Die Box entweder über Power over Ethernet (PoE+) oder mit einem PoE+-fähigen Netzteil betreiben.
    • Falls über das Bordnetz (12V oder 24V) eines Wohnmobils: Ein PoE+-fähiger Spannungswandler ist nötig.
    • Falls über eine Powerstation wie die Jackery Explorer 2000 Pro: Die Stromversorgung kann direkt per PoE-Injektor erfolgen.
  • Sobald die FRITZ!Box hochgefahren ist, leuchten die LEDs für Mobilfunk und WLAN.
Boden der Routers
Kabel ist eingesteckt, die Verbindung steht. © OutdoorMonster

2. Verbindung mit der Benutzeroberfläche

  • Die FRITZ!Box erstellt automatisch ein WLAN mit folgenden Werkseinstellungen:
    • SSID (WLAN-Name): FRITZ!Box 6860 5G
    • WLAN-Passwort: Auf der Unterseite des Geräts oder im Handbuch
    • Standard-IP-Adresse: 192.168.178.1
    • Alternative Adresse: fritz.box (im Browser eingeben)
  • Falls die Verbindung über LAN erfolgt, einfach das mitgelieferte LAN-Kabel an einen Computer anschließen.
  • Nach dem Öffnen von fritz.box oder 192.168.178.1 erscheint die Anmeldeseite.
  • Das Standard-Passwort für die Benutzeroberfläche steht auf der Unterseite der FRITZ!Box.
Screenshot der Routereinrichtung online

3. Internetverbindung einrichten

Die Box erkennt die eingelegte SIM-Karte automatisch. Falls nötig, manuell konfigurieren:

  • Navigieren zu: Internet > Mobilfunk > Zugangsdaten
  • Falls die SIM-Karte einen PIN-Code benötigt, diesen hier eingeben.
  • APN-Einstellungen für die wichtigsten Netzanbieter:
    • Telekom: internet.telekom
    • Vodafone: web.vodafone.de
    • o2 / Telefónica: internet
    • 1&1: web.vodafone.de (D-Netz) oder internet (o2-Netz)
    • Congstar: internet.telekom
    • Freenet / Klarmobil: Meist identisch mit dem genutzten Netz (Telekom oder Vodafone)

Falls die Verbindung nicht direkt hergestellt wird:

  • Unter Internet > Mobilfunk > Netzbetreiber manuell auswählen.
  • Falls nur LTE oder 3G verfügbar, kann hier auch die Netzpriorisierung angepasst werden.

4. WLAN optimal einrichten

  • WLAN-Name und Passwort ändern:
    • Menü: WLAN > Funknetz
    • Individuelle SSID (WLAN-Name) setzen
    • Stärkeres Passwort vergeben
  • Dual-WLAN aktivieren:
    • Standardmäßig sendet die FRITZ!Box auf 2,4 GHz und 5 GHz gleichzeitig. Falls nötig, kann das manuell geändert werden.
  • WLAN-Mesh einrichten (optional):
    • Falls weitere FRITZ!Repeater oder Powerline-Adapter genutzt werden, können diese unter WLAN > Mesh hinzugefügt werden.
Screenshot der Routereinrichtung online
Schnell sind ein eigener WLAN-Name und ein neues Passwort vergeben.

5. Telefonie (optional) einrichten

Falls gewünscht, kann die FRITZ!Box auch als Telefonanlage mit der SIM-Kartennummer genutzt werden:

  • Menü: Telefonie > Eigene Rufnummern > Neue Rufnummer
  • Telefonie über Mobilfunk aktivieren
  • VoLTE oder VoNR nutzen (wird automatisch erkannt)
  • DECT-Telefone anmelden:
    • Ein FRITZ!Fon oder andere DECT-Telefone lassen sich über DECT-Taste an der FRITZ!Box verbinden.

6. VPN für Fernzugriff einrichten (optional)

  • Die FRITZ!Box unterstützt WireGuard und IPSec VPN.
  • Menü: Internet > Freigaben > VPN
  • Hier können VPN-Profile für Smartphones, Tablets oder Laptops erstellt werden.

7. Sicherheit optimieren

  • Gast-WLAN aktivieren unter WLAN > Gastzugang
  • Kindersicherung einrichten unter Internet > Filter
  • Firewall überprüfen unter Internet > Filter > Listen

8. Updates und automatische Wartung

  • Unter System > Update kann die aktuelle FRITZ!OS-Version installiert werden.
  • Automatische Updates aktivieren, damit die FRITZ!Box immer auf dem neuesten Stand bleibt.

9. Letzter Check & Neustart

  • Nachdem alle Einstellungen vorgenommen wurden, sollte die Box neu gestartet werden.
  • Die Internetverbindung prüfen unter Übersicht > Online-Monitor.
  • Falls Probleme auftreten, hilft ein Werksreset (System > Sicherung > Werkseinstellungen wiederherstellen).

Mit dieser Anleitung ist die FRITZ!Box 6860 5G in wenigen Minuten betriebsbereit – egal ob im Wohnmobil, Ferienhaus oder unterwegs. Sie bietet eine perfekte Mischung aus einfacher Bedienung, hoher Geschwindigkeit und flexibler Nutzung.

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