Der Kaffee am Morgen ist für Camper noch wichtiger als das Bier am Lagerfeuer. Zumindest für mich stellt er die entscheidende Weiche über das Gelingen eines Tages in der Wildnis oder auch auf dem Campingplatz. Meine Thermobecher-Sammlung hat deshalb auch mittlerweile absurde Ausmaße angenommen. In der Kombination aus Kaffee-Junkie und Camper habe ich mir jetzt zwei der beliebtesten Thermobecher auf dem Markt gekauft: den Dometic Thermo Mug 45 und den Yeti Rambler 10oz. Beide versprechen, unsere Getränke stundenlang heiß oder kalt zu halten, aber welcher von ihnen ist wirklich der Beste? Ich habe sie auf Herz und Nieren geprüft.
Design und Verarbeitung
Sehr unterschiedlich sind die beiden Becher im Punkt Produkt-Design. Der Dometic Thermobecher präsentiert sich in einem schlichten, aber eleganten Edelstahl-Look. Er wirkt robust und gleichzeitig modern. Der Yeti Rambler hingegen ist etwas bulliger und vermittelt auf den ersten Blick einen Eindruck von unzerstörbarer Haltbarkeit. Beide Becher liegen gut in der Hand, und fühlen sich aufgrund ihres Gewichts auch sehr solide an. Die Verarbeitung beider Becher ist erstklassig. Keine scharfen Kanten, keine schlecht sitzenden Deckel – hier merkt man die hohe Qualität beider Marken. Der Dometic-Becher hat einen verschraubbaren, auslaufsicheren Verschluss, während der Yeti mit einem magnetischen Verschlussdeckel punktet, der das Trinken unterwegs besonders einfach macht. Die Funktion nennt Yeti übrigens Magnetic Slider, weil man den Verschluss hin und herschieben kann. Dadurch ist der Deckel aber auch nicht auslaufsicher, Yeti kommuniziert das aber auch ganz offen.
Isolierleistung
Was nützt das beste Design, wenn die Isolierleistung nicht stimmt? Hier haben beide Becher beeindruckt, aber es gibt einen klaren Gewinner, den wir mit dem Proster Digitalthermometer ermittelt haben. Der Dometic hielt meinen Kaffee beeindruckende acht Stunden lang heiß, gemessen bei einer typischen Hamburger Außentemperatur im Sommer von 12 Grad. Das ist ideal für längere Wanderungen oder entspannte Tage am See. Der Yeti Rambler stand ihm knapp nach und hielt mein Getränk sieben Stunden heiß. Bei kalten Getränken zeigte der Dometic ebenfalls eine exzellente Leistung, indem er Eiswürfel fast 24 Stunden lang schmelzen ließ. Der Yeti hielt knapp 20 Stunden durch, was ebenfalls bemerkenswert ist, aber nicht ganz an den Dometic heranreicht. Jetzt sei aber an dieser Stelle bemerkt, dass ich Thermobecher grundsätzlich nicht mit auf Wanderungen nehme (und dafür lieber zur Thermoskanne greife), sondern sie tatsächlich nur für den Kaffee am Morgen oder Nachmittag einsetze. Das bedeutet, dass Kaffee oder Tee maximal eine Stunde im Becher ihre Temperatur halten müssen – und das schaffen beide Thermobecher spielend.
Handhabung und Reinigung
Beide Thermobecher sind pflegeleicht, passen auch in die meisten Auto-Getränkehalter und liegen zudem sehr gut in der Hand. Die Reinigung beider Becher ist unkompliziert. Sie sind spülmaschinenfest, was ich besonders schätze, da das Reinigen von Hand auf langen Touren oft lästig ist. Der magnetische Deckel des Yeti lässt sich leicht abnehmen und reinigen, was ein Pluspunkt ist. Sogar in doppelter Hinsicht: Denn der Deckel des Yeti Bechers hat für mich einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Dometic, bei dem immer der letzte Schluck im Becher verbleibt, egal welche Verrenkungen ich Mund uns Hals anstelle. Da hilft nur aufschrauben und vollständig leertrinken.
Preis und Füllmenge
Der Dometic und der Yeti Thermobecher kosten beide etwa 30 Euro. Der Dometic fasst 450 ml und wiegt 414 Gramm, während der Yeti 296 ml aufnimmt und 370 Gramm wiegt. Ja, genau, beim Yeti zahlt man pro Mililiter deutlich mehr.
Fazit
Beide Thermobecher haben mich auf ihre Weise überzeugt. Der Dometic ist preiswerter pro Mililiter und bietet eine bessere Isolierleistung, jedoch ist er schwerer. Der Yeti punktet mit einer robusten Bauweise und einem praktisch, wie genialen Magnetverschluss und ist etwas leichter. Für längere Touren und extremere Bedingungen ist der Dometic aufgrund seiner besseren Isolierleistung die bessere Wahl. Für den täglichen Gebrauch und kürzere Ausflüge bietet der knallrote Yeti eine aber eine solide Leistung. Am Ende kommt es auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben an. In jedem Fall sind beide Becher hervorragende Begleiter für alle Outdoor-Abenteuer.