Der Karoo 2 galt lange als preiswerte und ernstzunehmende Alternative zu den bekannten Fahrradcomputern von Garmin und Wahoo. Vor allem das hochauflösende Farbdisplay und die vorbildliche Routendarstellung machten ihn beliebt. Doch es gab auch Schwächen: Die Akkulaufzeit war nicht optimal, bei direktem Sonnenlicht ließ sich das Display nicht perfekt ablesen, und eine passende App fehlte komplett. Der Grund: Der Karoo 2 basiert auf Android und gleicht eher einem spezialisierten Outdoor-Smartphone als einem klassischen Bike-Computer. Mit dem neuen Karoo 3 will Hammerhead all diese Schwachstellen beheben und zusätzlich neue Stärken präsentieren.
Karoo statt Karoo 2 – Ein neues Kapitel
Das neue Modell heißt offiziell nur „Karoo“, wird jedoch meist als „Karoo 3“ bezeichnet. Hammerhead verspricht einen Meilenstein in Innovation, Design und Leistung. Besonders das Display sticht hervor: Das 3-Zoll-Panel ist nicht nur optimal dimensioniert und kratzfest, sondern bietet mit 800 x 600 Pixeln die schärste Auflösung in seiner Klasse. Farben, Karten und Datenfelder werden gestochen scharf dargestellt – Smartphone-Qualität auf dem Fahrradlenker. Eine speziell entwickelte Oberfläche in Zusammenarbeit mit Gorilla-Glas sorgt für erstklassige Lesbarkeit, auch bei direkter Sonneneinstrahlung.
Bedienung auf Top-Niveau
Hammerhead hat überdies die Benutzeroberfläche deutlich modernisiert und übersichtlicher gestaltet. Die Menüs sind intuitiver, die Reaktionszeit flotter, und die Tasten haben einen besseren Druckpunkt. Eine separate Ein/Aus-Taste erhöht zusätzlich den Komfort. Erstmals hat Hammerhead auch eine Begleit-App entwickelt. Zwar bleibt die vollständige Konfiguration direkt auf dem Gerät möglich, doch die App erleichtert die Routenplanung. Beispielsweise können Routen von Google Maps direkt auf den Karoo 3 übertragen werden. Viel mehr geht derzeit aber noch nicht.
Karoo 3: Einfacher Routenimport
Routen von Komoot lassen sich einfach integrieren. Nach der Verknüpfung mit einem Komoot-Konto erscheinen die letzten 50 geplanten Routen direkt auf dem Gerät. Alternativ können Internetadressen von Komoot- oder Strava-Routen kopiert und über ein Webportal an den Karoo geschickt werden.
Akkulaufzeit: Luft nach oben
Die Akkulaufzeit wurde ebenfalls optimiert. Mit bis zu 13 Stunden bei hoher Display-Helligkeit und aktiven Sensoren ist der Karoo 3 zwar kein Marathonläufer, reicht aber für die meisten Tagestouren problemlos aus.
Navigation: Klare Stärken, kleine Schwächen
Die Navigation gehört zweifellos zu den größten Stärken des Karoo 3. Die Kombination aus dem gestochen scharfen Display und der übersichtlichen Kartenansicht sorgt dafür, dass man stets den Überblick behältst. Aus meiner Sicht bietet Hammerhead die mit Abstand beste Kartendarstellung aller Fahrradnavis, auf jeden Fall deutlich übersichtlicher als Garmin. Nur ein kleiner Kritikpunkt: Die Abbiegehinweise können stellenweise die Route auf der Karte überdecken. Zum Glück lassen sich diese Hinweise bei Bedarf ausblenden. Auch das automatische Rerouting bei verpassten Abzweigungen funktioniert zuverlässig.
Verzicht auf alte Stärken und fehlende Features
Trotz der Verbesserungen bleibt nicht alles perfekt. Der SIM-Kartenslot, der beim Karoo 2 noch vorhanden war, fehlt jetzt. Damit entfällt die Möglichkeit, sich autark mit dem Mobilfunknetz zu verbinden. Weiterhin fehlen einstellbare Alarme für Geschwindigkeit, Nahrungsaufnahme oder Herzfrequenz. Auch erweiterte Fitnessfunktionen, wie sie Garmin oder Coros bieten, sind nicht an Bord. Ebenso vermisst man akustische Navigationsansagen und eine digitale Klingel, wie sie der Garmin Edge 1050 oder Wahoo Elmnt Ace bieten. Ein Diebstahlalarm oder eine Notruffunktion bei Unfällen sucht man ebenfalls vergeblich.