Der Airfryer-Trend hat längst die Haushalte erobert – und jetzt auch die Vanlife- und Camping-Community. Kein Wunder: Eine Heißluftfritteuse verspricht knusprige Pommes und aromatisches Gemüse, ganz ohne Frittierfett. Wer in seinem Bulli oder Wohnmobil Platz sparen, aber nicht auf Genuss verzichten will, könnte mit der Medion Life E20 L (MD 10711) eine interessante Lösung finden. Mit einem Korbvolumen von 3,2 Litern und einer Leistung von 1.400 Watt ist sie kompakt genug für unterwegs – aber taugt sie wirklich für das Camping-Kochen?

Unser Test zeigt, was die Medion-Fritteuse kann. Dafür haben wir sie im Troopy ausgepackt und Möglichkeiten überprüft, sie auch auf kleinstem Raum zu betreiben. Da in Hamburg zum Testzeitpunkt Temperaturen von -2 Grad herrschten, haben wir die Zubereitung der Speisen in die heimische Küche verlegt. Wir bitten um Verständnis.
Unboxing: Was ist drin?
Die Medion MD 10711 kommt in einem schlichten Karton, etwas zu viel Verpackungsmaterial und ist mit wenigen Handgriffen einsatzbereit. Das Zusammenbauen entfällt, Stecker einstecken und los geht´s.
Im Lieferumfang enthalten sind:
- Die Heißluftfritteuse selbst
- Eine Bedienungsanleitung
- Garantieunterlagen
Mit Maßen von 27,1 x 30,6 x 27,1 cm nimmt sie nicht allzu viel Platz ein – ein Pluspunkt für alle, die Stauraum im Camper oder Bulli sparen wollen. Optisch macht sie mit ihrem schlichten, schwarzen Design einen modernen Eindruck. Der antihaftbeschichtete Frittierkorb soll die Reinigung erleichtern – das überprüfen wir aber erst nach dem Kochen.
Erster Eindruck und Bedienung
Die MD 10711 setzt auf ein simples Bedienkonzept. Mit zwei Drehreglern lassen sich Temperatur (bis zu 200 °C) und Zeit (bis zu 30 Minuten) einstellen. Eine digitale Anzeige gibt es nicht – für Puristen, die keine App oder Touchscreen brauchen, ist das ein Vorteil. Zudem sorgt der sogenannte Cool-Touch-Griff für Sicherheit beim Hantieren.
Besonders für den mobilen Einsatz sind zwei Features wichtig:
- Rutschfeste Füße: Damit die Fritteuse auch auf unebenen Camper-Oberflächen stabil steht.
- Überhitzungsschutz: Ein Plus für die Sicherheit beim Kochen in beengten Verhältnissen.
Der Praxis-Test: Pommes, Scampi & Gemüse

1. Pommes: Knusprigkeit auf Knopfdruck?
Pommes sind der Klassiker jeder Heißluftfritteuse – und dürfen im Test nicht fehlen. Wir nehmen eine handelsübliche TK-Pommes einer großen Supermarkt-Kette und testen:
- 200 °C für 18 Minuten
- Einmaliges Schütteln nach der Hälfte der Zeit
Das Ergebnis: nahezu gleichmäßig knusprige Pommes, die außen hell bis goldbraun und innen fluffig sind. Ohne zusätzliches Öl schmecken sie natürlich etwas trockener als Frittierfett-Pommes, aber für eine fettarme Variante sehr überzeugend. Für den nächsten Test nehmen wir aber lieber eine andere Pommes-Marke, das geht auf jeden Fall leckerer.

2. Scampi: Schnell & aromatisch?
Scampi sind ideal für eine Heißluftfritteuse, da sie wenig Fett brauchen und schnell gar sind. Wir legen sie ungewürzt für 8 Minuten bei 190 °C hinein.
Das Ergebnis: Sehr gute Textur und gleichmäßige Garung, aber etwas trocken. Mit etwas Öl oder Butter im Nachgang wäre das perfekt.

3. Gemüse: Wie gut funktioniert die Fritteuse vegetarisch?
Gemüse in der Heißluftfritteuse ist eine spannende Alternative zu klassischen Bratmethoden. Wir testen zwei Sorten:
Möhren – süßlich und leicht karamellisiert
- Geschnittene Möhren mit etwas Öl und Salz für 18 Minuten bei 180 °C
- Nach der Hälfte der Zeit einmal durchgeschüttelt
Das Ergebnis: Süßlich-knusprige Möhren mit leichtem Röstaroma, die an Ofengemüse erinnern. Wer sie weicher mag, sollte sie etwas dünner schneiden oder die Temperatur leicht reduzieren.

Überbackene Auberginen – außen knusprig, innen weich
- In Scheiben geschnittene Auberginen mit Olivenöl, Tomaten, Zwiebeln, Mozzarella-Käse und Gewürzen für 20 Minuten bei 180 °C
- Nach 10 Minuten gewendet
Das Ergebnis: Außen knusprig, innen zart – fast wie frittiert. Mit einer selbstgemachten Joghurt-Knoblauch-Sauce dazu ein echtes Highlight!

Energieverbrauch: Was sagt die Messung?
Für den mobilen Einsatz ist der Stromverbrauch ein entscheidender Faktor. Mit einer FRITZ!DECT 200 haben wir den Energiebedarf der Medion MD 10711 genau gemessen. Beim ersten Einschalten gab es eine kurze Leistungsspitze von 1753 Watt, bevor sich der Verbrauch während des Betriebs auf konstante 1376–1400 Watt einpendelte. Interessant: Beim sofortigen Wiedereinschalten nach kurzer Pause blieb die Leistungsspitze niedriger, aber immer noch leicht über 1400 Watt.
Das bedeutet für Camper:
- Wechselrichter & Powerstations sollten mindestens 1600–1800 W Spitzenlast aushalten können.
- Campingplatz-Strom mit 6A-Sicherung könnte an seine Grenzen kommen, während 10A (2300 W) problemlos ausreichen.
- Mobile Batterielösungen müssen die kurzfristigen Peaks puffern können, danach bleibt der Verbrauch konstant.
Wer die Fritteuse in einem Camper oder Bulli nutzen möchte, sollte diese Leistungsspitzen im Hinterkopf behalten – dann steht dem fettarmen Genuss unterwegs nichts mehr im Weg.