Ohne Powerbank geht nichts: Die Nintendo Switch 2 im Reise-Test

Ehrlicher Outdoor-Test der Nintendo Switch 2 mit Fokus auf Akkulaufzeit, Displayqualität und mobile Nutzung. Ideal für Reisen? Nur mit Powerbank und viel Zubehör – unser Fazit.

Axel und seine neue Switch 2.

Es gibt Produkte, bei denen reicht ein kurzer Labortest einfach nicht. Die neue Nintendo Switch 2 gehört dazu. Wer sie nur kurz auf dem Sofa anspielt, wird vieles nicht bemerken – vor allem nicht ihre Schwächen. Deswegen haben wir den Handheld dorthin mitgenommen, wo er sich wirklich bewähren muss: auf Reisen, ins Vanlife, ans Meer, auf den Campingplatz. Im Test hatten wir nur zwei Spiele dabei – Mario Kart World und New Super Mario Bros. U Deluxe – aber das reichte aus, um ein klares Urteil zu fällen.

Axel vorm Bulli, spielt mit der Switch 2 auf einem TV
So muss der Himmel aussehen. Campen und am TV Switch 2 zocken. © OutdoorMonster

Vielversprechender Start – bis der Akku kommt

Die neue Switch wirkt auf den ersten Blick wie ein durchdachtes Upgrade. Größeres Display, bessere Grafik, überarbeitete Joy-Cons mit sattem Klickgefühl und ein stabiler Standfuß – das alles macht Lust aufs mobile Spielen. Die Konsole liegt gut in der Hand, fühlt sich robuster an als der Vorgänger und wirkt wie gemacht für unterwegs.

Das ganze Setup der Switch 2
Die Joycons und die Station um die Switch 2 mit dem TV zu verbinden. © OutdoorMonster

Doch schon nach kurzer Zeit zeigt sich eine bittere Schwäche: die Akkulaufzeit. Nach gerade einmal 25 Minuten Spielzeit bei „Mario Kart World“ sank der Akkustand auf 60 Prozent. Bei einem vollgeladenen Gerät wohlgemerkt. Nach einer Stunde ist oft Schluss – und das bei einem Spiel, das gerade unterwegs für spontane Sessions gedacht ist. Im Vergleich zu modernen Smartphones oder Tablets ist das schlicht enttäuschend. Für eine Konsole, die sich als mobil versteht, ist das ehrlich gesagt eine Frechheit.

Detailansicht der Nintendo Switch 2
Alle Tasten liegen sauber an der Oberseite der Switch 2. © OutdoorMonster

Ohne Powerbank geht hier nichts

Wer die Switch 2 wirklich mit auf Reisen nehmen will, kommt um Zusatzhardware nicht herum. Eine Powerbank mit mindestens 10.000 mAh ist Pflicht – besser sind 20.000 mAh oder sogar eine kleine Powerstation. Im Van lässt sich die Switch 2 zum Glück direkt über den USB-C-Port laden, auch im Tischmodus. Das ist eine der wenigen Komfortverbesserungen, die tatsächlich im Alltag spürbar sind. Aber ohne externe Stromquelle bleibt die neue Switch ein Spielzeug mit Zeitlimit.

Spielen unterwegs – zwischen Licht und Schatten

Mario Kart World hat auf der neuen Konsole richtig Spaß gemacht. Die Strecken sind bunt, flüssig, der neue Open-World-Modus lädt zum Erkunden ein – gerade unterwegs ein echtes Plus. Auch im Koop-Modus mit abgedockten Joy-Cons war das Erlebnis rund. New Super Mario Bros. U Deluxe lief ebenfalls stabil und macht vor allem am Fernseher im Van Freude. Dort zeigt sich, dass die Switch 2 ihr Potenzial am ehesten im Docking-Betrieb entfaltet.

TV-Tipp: Für unseren Test nutzen wir übrigens den 24-Zoll-Fernseher LIFE E8242500 (MD 824000) TV von Medion. Für nur 134 Euro ist er sensationell günstig und wie gemacht für Camper wie unseren #Monsterbulli.

Detailshot eines Joycons beim SPielen
So klein und trotzdem angenehm in der Hand: Die neuen JoyCons. © OutdoorMonster

Doch draußen, bei Tageslicht oder in der Sonne, kommt der nächste Dämpfer: Das Display ist schlicht zu dunkel. Selbst bei voller Helligkeit lässt sich das Bild kaum erkennen, wenn man am See sitzt oder im Halbschatten spielt. Das wirkt umso unverständlicher, weil Nintendo hier bewusst auf OLED verzichtet hat – obwohl das Vorgängermodell mit OLED-Display deutlich besser ablesbar war. Im Klartext: Wer gerne draußen spielt, wird mit diesem Bildschirm nicht glücklich.

Schutz dringend empfohlen: Tasche statt Kratzer

Ein weiteres Problem, das sich im Outdoor-Einsatz zeigt: Die Switch 2 ist anfällig für Kratzer. Schon nach wenigen Tagen im Rucksack zeigte unser Testgerät erste Mikrokratzer auf der Rückseite. Deshalb unser klarer Tipp: Kauft euch eine Tasche. Die offizielle Variante von Nintendo war zum Testzeitpunkt ausverkauft, aber es gibt zahlreiche gute Alternativen auf Amazon – oft sogar mit Fächern für Cartridges. Für uns ist das zusammen mit der Powerbank das wichtigste Zubehör überhaupt.

Kauf-Tipp: Diese Tasche ist sofort lieferbar und in unserem Warenkrob gelandet.

GameChat und Joy-Con-Maus: Spielerei oder sinnvoll?

Der neue GameChat macht vor allem im Multiplayer Laune – wenn man eine stabile Internetverbindung hat. Sprachpartys zu zwölft klingen ambitioniert, funktionierten im Test aber überraschend gut. Die neue Maus-Funktion der Joy-Cons hingegen ist eher ein Gimmick: Sie funktioniert, fühlt sich aber unergonomisch an. Nach ein paar Minuten tut das Handgelenk weh – im Van auf der Tischplatte getestet. Draußen ist das Feature praktisch unbrauchbar.

Die JoyCons der Switch 2 können als Maus verwendet werden
Die JoyCons der Switch 2 können als Maus verwendet werden. © OutdoorMonster

Fazit: Reif für die Reise? Jein.

Die Nintendo Switch 2 bringt einige sinnvolle Neuerungen mit – aber auch massive Schwächen. Als reine Heimkonsole macht sie viel richtig: Mario Kart World läuft flüssig, die Bildqualität ist im Docking-Modus stark, die Joy-Cons sind griffiger, GameChat bringt frischen Wind.

Doch für unterwegs – und damit für alle, die viel draußen oder auf Reisen zocken – bleibt die Switch 2 ein Kompromiss. Die Akkulaufzeit ist enttäuschend, das Display bei Sonneneinstrahlung kaum zu gebrauchen, und ohne Zubehör (Tasche, Powerbank) ist man schnell frustriert.

detailaischt der switch 2-halterung
In der Station lädt die Switch2 während wir bequem am TV zocken. © OutdoorMonster

Würde ich sie nochmal kaufen, wenn ich schon eine Switch OLED hätte? Ganz ehrlich: Nein.

Wer bereits die OLED-Version der Switch 1 besitzt, kann guten Gewissens auf die nächste Generation warten – auf eine Switch 2 OLED mit besserem Akku und hellerem Bildschirm. Denn aktuell fühlt sich die neue Konsole eher wie ein Übergangsmodell an, nicht wie ein echter Gamechanger.


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