Powerstations für Camper: Modelle, Solarpanel, Leistungsklassen, Preise

Alles über Powerstations für Camper. Von den wichtigsten Marken bis hin zur Nutzung von Solarpanels unterwegs auf Reisen.

Die Jackery Explorer 1000 V2 auf der Motorhaube des Monsters

Für Outdoor-Abenteurer, Camper, Vanlifer und alle, die fernab der Zivilisation Strom benötigen, sind Powerstations ein wahrer Segen. Diese tragbaren Stromversorgungen bieten Flexibilität, Unabhängigkeit und Sicherheit – und das ohne die Geräuschkulisse und Emissionen herkömmlicher Generatoren. Doch was macht eine gute Powerstation aus, und welche Details sollte man beim Kauf beachten? In diesem Artikel beleuchten wir alle Aspekte: von den führenden Marken wie Jackery und Bluetti bis hin zur richtigen Nutzung von Solarpanels und der technischen Spezifikationen, die wirklich zählen. Erfahrungen haben wir damit jede Menge gesammelt, auf jedem Trip in den letzten Jahren war ein Modell dabei.

1. Was sind Powerstations und warum sind sie wichtig?

Powerstations sind kompakte Energiespeicher, die mit einer wiederaufladbaren Batterie ausgestattet sind. Sie bieten eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten, darunter AC-Steckdosen, USB-Anschlüsse, 12V-DC-Ausgänge und mittlerweile sogar USB-C-PD-Anschlüsse, die das schnelle Laden moderner Geräte ermöglichen. Der Hauptvorteil gegenüber herkömmlichen Generatoren liegt in der leisen und emissionsfreien Stromversorgung, was insbesondere für Campingplätze, Wohnmobile und abgelegene Gebiete von großem Vorteil ist.

Axel sitzt vorm Auto, seine Geräte laden an der Jackery 1000 v2
Die Explorer 1000v2 von Jackery in den Westalpen. @ OutdoorMonster

Technischer Hintergrund: Powerstations nutzen oft Lithium-Ionen- oder Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePO4). LiFePO4-Batterien sind wegen ihrer thermischen Stabilität und hohen Zyklenfestigkeit beliebt. Sie bieten eine Lebensdauer von bis zu 3500 Ladezyklen, was deutlich mehr ist als die typischen 500-1000 Zyklen einer Standard-Lithium-Ionen-Batterie.

Wichtige Anwendungen:

  • Camping: Ob LED-Lichter, Mini-Kühlschränke oder Kochgeräte – eine Powerstation versorgt alles mit Energie, ohne Lärm oder Abgase.
  • Vanlife: Eine Powerstation ermöglicht es, auch längere Zeiträume ohne festen Stromanschluss zu überbrücken.
  • Notfallversorgung: Powerstations sind ein Muss für den Notfall, insbesondere in Regionen, die von Stromausfällen betroffen sind.

2. Die wichtigsten Marken im Vergleich: Jackery, Bluetti, EcoFlow und Anker

Im Markt der Powerstations haben sich verschiedene Hersteller etabliert, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Jede Marke hat ihre Vor- und Nachteile, abhängig von den Bedürfnissen des Nutzers.

Anker

  • Leistungsmerkmale: Die Anker SOLIX C1000 Powerstation (im Foto unten) bietet eine Kapazität von 1056 Wh und eine kontinuierliche Ausgangsleistung von 1800 Watt (bis zu 2400 Watt mit SurgePad-Spitzenleistung). Diese Leistung ist ideal für eine Vielzahl von Anwendungen, einschließlich des Betriebs von Haushaltsgeräten und Outdoor-Ausrüstung.
  • Technologie: Die Powerstation verwendet langlebige LiFePO4-Batterien, die bis zu 3000 Ladezyklen ermöglichen, was eine Lebensdauer von über 10 Jahren bei täglicher Nutzung sicherstellt.
  • Erweiterbarkeit: Die Kapazität kann durch das Hinzufügen einer BP1000 Erweiterungsbatterie auf 2112 Wh verdoppelt werden.
  • Intelligente Steuerung: Die Anker App ermöglicht eine bequeme Steuerung, Echtzeit-Überwachung und Anpassung der Ladegeschwindigkeit, sowie das Einrichten von Zeitplänen für die Stromversorgung.
  • Ladeoptionen und Effizienz: Dank der HyperFlash™-Technologie kann die Powerstation innerhalb von 58 Minuten über eine Steckdose vollständig aufgeladen werden. Sie unterstützt auch das Aufladen über 600W Solareingang, was eine schnelle und flexible Energieversorgung ermöglicht.
  • Besondere Merkmale: Die Anker SOLIX C1000 ist mit 9 Anschlüssen ausgestattet, darunter mehrere AC-Steckdosen, USB-Anschlüsse und ein 12V-DC-Ausgang. Sie bietet eine 5-jährige Garantie und ein robustes, stoßfestes Design.

Jackery

  • Leistungsmerkmale: Jackery ist bekannt für ihre intuitiven, leicht zu bedienenden Modelle. Die Jackery Explorer 1000 v2 bietet beispielsweise eine Kapazität von 1002 Wh mit einer kontinuierlichen Ausgangsleistung von 1000 Watt und einer Spitzenleistung von 2000 Watt.
  • Technologie: Jackery verwendet Lithium-Ionen-Batterien mit integriertem Batteriemanagementsystem (BMS), das Überhitzung, Überladung und Kurzschlüsse verhindert.
  • Besondere Merkmale: Jackery hat die SolarSaga-Solarmodule, die speziell für die effiziente Kombination mit ihren Powerstations entwickelt wurden. Diese Module bieten eine hohe Energieumwandlung von bis zu 23%, was unter realen Bedingungen eine der höchsten Effizienzen darstellt.

Bluetti

  • Leistungsmerkmale: Bluetti setzt auf Powerstations mit erweiterbaren Modulen, die Kapazitäten von mehreren Tausend Wattstunden bieten können. Ein Modell wie die Bluetti AC200P hat eine Kapazität von 2000 Wh und kann bis zu 2000 Watt kontinuierlich und 4800 Watt in der Spitze liefern.
  • Technologie: Bluetti nutzt bevorzugt LiFePO4-Akkus, die bis zu 3500 Ladezyklen bieten. Das bedeutet, selbst bei täglicher Nutzung hält die Batterie etwa 10 Jahre.
  • Erweiterbarkeit: Modelle wie die AC300 ermöglichen die Verbindung mit zusätzlichen Batteriepaketen, sodass die Gesamtkapazität auf bis zu 8000 Wh erweitert werden kann.
  • Intelligente Steuerung: Mit Bluetooth- und Wi-Fi-Funktionalität können viele Modelle über eine App überwacht und gesteuert werden.

EcoFlow

  • Leistungsmerkmale: EcoFlow hat sich durch seine innovative X-Stream-Ladetechnologie einen Namen gemacht, die die Ladezeiten drastisch reduziert. Die EcoFlow Delta Pro bietet eine Kapazität von 3600 Wh und kann über verschiedene Quellen, einschließlich Solarpanels und Windturbinen, geladen werden.
  • Technologie: Die X-Boost-Technologie ermöglicht es, Geräte zu betreiben, die mehr Watt ziehen, als die angegebene maximale Ausgangsleistung der Powerstation.
  • Modularität: EcoFlow bietet ein modulares System, bei dem mehrere Delta Pro-Einheiten miteinander verbunden werden können, um eine Notstromversorgung für ganze Haushalte zu ermöglichen.

Wie viel Power brauche ich wirklich?

Eine der wichtigsten Fragen beim Kauf einer Powerstation ist die benötigte Kapazität. Dies hängt von den Geräten ab, die du betreiben möchtest. Hier eine detaillierte Übersicht:

So lässt sich arbeiten. Die Powerstation versorgt das MacBook. @ OutdoorMonster
  • Kleine Geräte (Smartphone, Kamera, Laptop): Ein durchschnittliches Smartphone benötigt etwa 10-15 Watt pro Ladung, eine DSLR-Kamera etwa 20-30 Watt, und ein Laptop je nach Modell zwischen 50 und 100 Watt. Eine Powerstation mit 200-300 Wh ist ausreichend, um diese Geräte mehrfach aufzuladen.
  • Kühlboxen und Kühlgeräte: Eine elektrische Kühlbox verbraucht etwa 60-100 Watt pro Stunde. Eine Powerstation mit mindestens 500 Wh Kapazität reicht für einen ganztägigen Betrieb.
  • Hochleistungsgeräte (Nespresso-Maschine, Induktionskochfeld): Eine Nespresso-Maschine zieht etwa 1200 Watt, während ein Induktionskochfeld oft 1500-2000 Watt benötigt. Hier ist eine Powerstation mit mindestens 1000 Wh Kapazität und einer Spitzenlast von 1500-2000 Watt notwendig, um eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen.

Technische Berechnungen und Beispiele:

Wenn du eine Nespresso-Maschine mit 1200 Watt für 5 Minuten betreiben möchtest, beträgt der Energieverbrauch:

Das bedeutet, eine Powerstation mit 1000 Wh Kapazität könnte die Maschine etwa 10 Mal betreiben, bevor sie aufgeladen werden muss.

Solarpanels: Die ideale Ergänzung zur Powerstation

Solarpanels sind eine großartige Möglichkeit, deine Powerstation unterwegs aufzuladen und die Unabhängigkeit zu maximieren. Hier einige wichtige Punkte, die du beachten solltest:

  • Leistungsdaten und Effizienz: Solarpanels mit einer Ausgangsleistung von 100-200 Watt sind ideal für Powerstations mit einer Kapazität von 500-1000 Wh. Bei einem Panel mit 100 Watt beträgt die Ladezeit etwa 10-12 Stunden, um eine 1000-Wh-Powerstation vollständig aufzuladen – vorausgesetzt, es herrschen optimale Sonnenbedingungen.
  • Wirkungsgrad: Hochwertige Panels haben Wirkungsgrade von 20-25 %. Das bedeutet, sie können selbst bei weniger optimalen Bedingungen noch eine erhebliche Energiemenge erzeugen.
  • Anschlüsse und Konfiguration: Moderne Solarpanels bieten standardisierte MC4-Anschlüsse, die an fast alle Powerstations angepasst werden können. Manche Modelle, wie die Panels von EcoFlow, haben integrierte Adapter, um den Anschluss zu vereinfachen.

Parallelschaltung vs. Reihenschaltung:

Für eine effizientere Nutzung können Solarpanels parallel oder in Reihe geschaltet werden:

  • Parallelschaltung: Erhöht den Stromfluss (Ampere), aber nicht die Spannung. Gut, wenn du mehrere Panels mit derselben Spannung verbindest.
  • Reihenschaltung: Erhöht die Spannung, was bei Powerstations mit hohem Eingangsspannungsbereich von Vorteil ist. Die Ladegeschwindigkeit kann so optimiert werden.

Akku-Technologie und Ladezyklen

Die Wahl der richtigen Akkutechnologie ist entscheidend für die Langlebigkeit und Sicherheit der Powerstation. Zwei Haupttypen sind verbreitet:

  • Lithium-Ionen (Li-Ion): Diese Batterien bieten eine hohe Energiedichte und ein relativ geringes Gewicht. Der Nachteil ist die begrenzte Lebensdauer von 500-1000 Ladezyklen.
  • Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4): Diese Technologie bietet bis zu 3000-5000 Ladezyklen, was bedeutet, dass sie eine Lebensdauer von über 10 Jahren haben können. LiFePO4-Akkus sind thermisch stabil und weniger anfällig für Überhitzung, was sie ideal für den Dauereinsatz macht.

Zusätzliche technische Details:

  • Batteriemanagementsystem (BMS): Ein hochwertiges BMS ist essenziell, da es die Batteriezellen überwacht, Überhitzung verhindert und die Lebensdauer verlängert.
  • Inverter-Typ: Ein reiner Sinuswechselrichter sorgt für eine gleichmäßige Stromversorgung, die sich ideal für empfindliche Elektronik eignet.

Zusätzliche Features

Das Display der Jackery Explorer 1000 V2
Wichtig ist ein gut ablesbares Display für Input und Output. © OutdoorMonster
  • Display und Bedienkomfort: Moderne Powerstations sind oft mit LCD-Displays ausgestattet, die Echtzeitinformationen über den Ladestatus, die Restkapazität und den Stromverbrauch anzeigen.
  • Ladeoptionen: Neben Solarladung bieten viele Powerstations auch die Möglichkeit, über das Auto (12V-Zigarettenanzünder) oder normale Steckdosen aufgeladen zu werden. EcoFlow-Modelle können sogar über ein 240V-Netz doppelt so schnell geladen werden.
  • App-Steuerung: Einige Premium-Modelle wie die von Bluetti oder EcoFlow bieten App-Steuerung, sodass du die Powerstation aus der Ferne überwachen und steuern kannst.

Fazit

Die Wahl der richtigen Powerstation hängt stark von deinem individuellen Bedarf ab. Marken wie Jackery, Bluetti, Anker und EcoFlow bieten leistungsstarke Lösungen für unterschiedliche Anwendungen – vom gelegentlichen Camping bis zur autarken Stromversorgung im Vanlife. Wenn du deine Geräte und deren Energiebedarf kennst, findest du schnell die passende Powerstation. Kombiniert mit hochwertigen Solarpanels kannst du deine Unabhängigkeit weiter ausbauen und sicherstellen, dass dir nie der Strom ausgeht.

Pro-Tipp: In den nächsten Wochen erscheinen noch eine ganze Reihe an Tests von neuen Powerstations auf OutdoorMonster.de. Schaut gerne wieder vorbei und abonniert unseren Newsletter.


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