Nach über 15.000 Kilometern Reise von Hamburg, über die Westalpen bis in die Westsahara habe ich das Samsung Galaxy S24 Ultra auf Herz und Nieren getestet. Von beeindruckenden Bergpanoramen bis zu spektakulären Wüstenaufnahmen hat das Smartphone als mein wichtigstes Arbeitswerkzeug unterwegs einiges gesehen. Mit über 81 GB an Fotos und Videos, die ich währenddessen direkt für Beiträge auf OutdoorMonster.de, Instagram, YouTube und TikTok genutzt habe, hat das S24 Ultra gezeigt, was es auch für Content Creator leisten kann. In diesem Test gehe ich vor allem auf die vier entscheidenden Bereiche ein: das Display, die Kamera (insbesondere den Zoom), die Akkulaufzeit und die neuen KI-Funktionen.
Display: Ideal bei jedem Licht
Helligkeit und Bildqualität
Auf meiner Tour waren die Bedingungen oft extrem: kräftiges Sonnenlicht in den Alpen und grelle Wüstenstrahlen in der Sahara. Dank der Helligkeit von 2.600 Nits und der starken 3.120 x 1.440 Pixel Auflösung des 6,8 Zoll Dynamic AMOLED 2X Displays war das Galaxy S24 Ultra dabei absolut zuverlässig. Selbst bei maximaler Helligkeit zeigte das Display alle Details klar, und ich konnte ohne große Reflexionen navigieren, Bilder durchsehen und Content planen. Gerade für die Kontrolle der Bildqualität auf Social-Media-Plattformen ist die Farbgenauigkeit und Helligkeit für mich entscheidend.
Apple verwendet übrigens ein LTPO Super Retina XDR OLED-Display, das ebenfalls eine sehr hohe Farbwiedergabe und Kontrastwerte bietet. Apple optimiert seine OLEDs besonders im Hinblick auf natürliche Farben und Farbbalance, was oft als Vorteil für realistische Darstellungen gesehen wird. Samsung ist da traditionell immer etwas poppiger und dreht an der Farbschraube mitunter recht gerne, aber für beeindruckende, leuchtende und halt sehr kräftige Farben steht das S24 Ultra wie kein anderes Gerät.
Reaktionsfähigkeit und Anpassung in wechselnden Lichtverhältnissen
Die automatische Helligkeitsanpassung des Displays arbeitet schnell und passt sich hervorragend an. Von schattigen Waldstücken in den Pyrenäen bis hin zu diffusem Wüstenlicht im marokkanischen Merzouga hat die „Vision Booster“-Funktion das Display optimal angepasst, sodass Farben selbst unter greller Sonne intensiv und klar dargestellt werden. Diese Funktion ist praktisch, um Inhalte bei jeder Umgebung live zu checken und zu bearbeiten, ohne zu befürchten, dass Farben später anders wirken.
Kamera: Beeindruckender Zoom und flexible Einsatzmöglichkeiten
Als Content Creator bin ich auf die Bildqualität und Flexibilität der Kamera angewiesen. Die 200-MP-Hauptkamera liefert klare, detailreiche Bilder, die ideal sind für die großen Szenen und Panoramen, die ich in den Alpen und der Wüste aufgenommen habe. Der 12-MP-Ultraweitwinkel hat sich in engen Bergschluchten bewährt, und die zusätzlichen Zoom-Objektive (10 MP Periskop und 10 MP Tele) bieten die Möglichkeit, mit verschiedenen Brennweiten zu spielen und Motive aus neuen Perspektiven zu zeigen.
Was bei den üblichen Smartphone-Tests ja immer gerne hinten rüber fällt, sind die unterschiedlichen Kamera-Modi mit denen ein Smartphone aufnehmen kann. Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist in dieser Disziplin wirklich ganz weit vorne und es lohnt sich diese Modi einmal ganz genau anzuschauen. Unterwegs habe ich Dual-Aufnahme und Porträtvideo intensiv für Instagram genutzt. Bei der Dual-Aufnahme könnt Ihr eine Bild-in-Bild-Aufnahme machen, um so zum Beispiel Euch selbst mit der Selfie-Kamera aufzunehmen und die eindrucksvolle Landschaft dann mit der Hauptkamera. So lassen sich wirklich tolle Videos im Stile einer Live-Berichterstattung produzieren.
Das Porträtvideo schließlich macht im Grunde genommen nichts anderes, als Euch vor der Linse knackscharf darzustellen und den Hintergrund schön unscharf. Sprecht Ihr für ein Video also direkt in die Kamera und wollt alle Aufmerksam auf Euch lenken, ist das der Modus der Wahl. Auf meinem Instagram-Account, könnt Ihr Euch davon einige in den Story-Highlights anschauen.
Die Zoom-Funktion ist aber der wahre Star des Kamera-Setups. Der 10-fache optische Zoom ist gestochen scharf, und ich konnte so weit entfernte Gipfel und Landschaften nah heranholen, ohne Qualitätseinbußen. Für einige Nahaufnahmen von Tieren, wie den pfeifenden Murmeltieren oder den faszinierenden Dromedaren, die aus angemessener Entfernung fotografiert wurden, war das ein großer Vorteil. Selbst der 100-fache digitale „Space Zoom“ hat mich überrascht: Auch wenn die Qualität natürlich etwas abnimmt, reicht er vollkommen für detailreiche Story- und Reels-Aufnahmen auf Instagram. Das beste Beispiel dafür sind die Ziegen, die auf einem weit entfernten Berghang im spanischen Aragon standen, plötzlich zum Greifen nah waren.
Der Zoom bringt die Ziegen in der steilen Felswandwand viel näher.
Videoqualität und Stabilisierung
Da ich auch Videos für YouTube und TikTok produziere, ist die 8K-Videoaufnahme bei 30 fps ein Highlight. Die Bildstabilisierung hält selbst auf holprigen Wegen oder bei schnellen Bewegungen die Aufnahmen ruhig. Das macht das S24 Ultra für kurze Clips und dynamische Inhalte sehr praktisch, da ich so Videos aufnehmen kann, die ich direkt und ohne große Nachbearbeitung posten kann. Für Content Creator, die gerne in Action sind, bietet das Gerät also echte Vorteile in der Videoleistung. In diesem Video seht Ihr Material vom Samsung S24 Ultra im Mix mit der am Frontbügel montierten GoPro Hero 11 Black.
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Mit 5.000 mAh Akkukapazität hat sich das Galaxy S24 Ultra als ziemlich ausdauernd erwiesen. Selbst bei intensiver Nutzung – die Kamera, GPS und gelegentliches Bearbeiten und Hochladen von Content – hat der Akku in der Regel einen Tag lang gehalten. Für mich ist das entscheidend, da ich unterwegs bei Wanderungen auf jedes Gramm achte und schwere Powerbanks nur ungern mitnehme.
Schnelles Aufladen und kabelloses Laden
Die 45W-Schnellladefunktion ist ein echter Vorteil. In einer halben Stunde war das Gerät oft schon wieder bei 60 Prozent, was mir zwischendurch das schnelle Nachladen in Pausen ermöglicht hat. Für längere Touren mit weniger Zugang zu Steckdosen ist diese Schnellladefunktion auf Reisen goldwert. Doch schauen wir einmal auf die Details:
Kabelgebundenes Laden
Das S24 Ultra unterstützt wie gesagt kabelgebundenes Schnellladen mit bis zu 45W. Damit lässt sich das Gerät in etwa 45 Minuten vollständig aufladen, wobei in den ersten 15 Minuten bereits rund 40 % des Akkus aufgeladen werden können. Das ist etwas schneller als beim Vorgängermodell.
Das S24 Ultra unterstützt kabelloses Laden mit einer Leistung von bis zu 15 W und ist kompatibel mit dem neuen Qi2-Standard. Qi2 sorgt für eine optimierte Ladeeffizienz und verbesserte Stabilität beim kabellosen Laden. Auch die „Wireless PowerShare“-Funktion ist wieder vorhanden, mit der das Smartphone andere Qi-kompatible Geräte wie Smartwatches (sogar ein iPhone), Kopfhörer kabellos aufladen kann. Die Funktion lässt sich auf der zweiten Seite in den Einstellungen aktivieren.
Adaptive Energieoptionen
Für Nutzer, die den Akku schonen möchten, bietet das S24 Ultra eine Reihe adaptiver Einstellungen. Diese reichen von der Begrenzung der Bildwiederholrate und Bildschirmauflösung bis hin zu tiefen Stromsparoptionen, bei denen Hintergrundaktivitäten stark reduziert werden. Samsung hat zudem einen adaptiven Energiesparmodus eingeführt, der basierend auf dem Nutzungsverhalten des Anwenders automatisch angepasst wird – dieser ist jedoch etwas umständlich in den Einstellungen versteckt und lässt sich mit einem Klick auf die drei Punkt in der rechten oberen Ecke im Energiesparmenü aktivieren.
Pro-Tipp: Wie bei vielen Herstellern üblich, liefert Samsung das Galaxy S24 Ultra ohne Ladegerät aus. Nutzer müssen daher separat ein Schnellladegerät erwerben, wenn sie die maximale Ladegeschwindigkeit nutzen möchten. Samsung bietet selbst Ladegeräte an, ich selbst setzte ausschließlich Ladegeräte von Anker ein und habe damit bislang sehr gute Erfahrungen gemacht. Braucht Ihr mehr Energie solltet Ihr über den Kauf einer PowerStation wie der Jackery Explorer 1000v2 nebst Solarpanel nachdenken.
KI-Funktionen: Intelligente Unterstützung für Fotos und Akkulaufzeit
KI-basierte Bildoptimierung und Szenenerkennung
Die KI-Funktionen des Galaxy S24 Ultra machen sich vor allem bei der Bildbearbeitung bemerkbar. Der „Scene Optimizer“ erkennt automatisch unterschiedliche Szenen wie Sonnenuntergänge oder Gebirgspanoramen und passt die Farb- und Kontrasteinstellungen an. Das erspart mir oft das Nachbearbeiten, da die Fotos bereits (für Social Media) optimiert sind. Für Instagram, TikTok und YouTube ist diese Funktion ein großer Vorteil, da ich tatsächlich mehr Zeit in neuen Content stecken kann und weniger in die Nachbearbeitung. Natürlich ersetzt die KI vom Samsung S24 Ultra nicht die zum Teil aufwendigen Bearbeitungen in Lightroom oder Photoshop von Adobe.
Akkuoptimierung durch KI
Neben der Bildoptimierung hilft die KI auch beim Energiemanagement. Das Galaxy S24 Ultra lernt die Nutzungsgewohnheiten und schlägt Energiesparmodi vor, wenn sie benötigt werden. Auf langen Strecken durch die Alpen hat sich diese Funktion als praktisch erwiesen, da die Akkulaufzeit so maximal effizient genutzt wurde und sich mein Akkuverbrauch auch bei starker Nutzung im Zaum hielt.
Die KI hilft ebenfalls, das Netzwerkmanagement zu optimieren, indem sie zwischen verfügbaren Netzwerken wechselt und so für stabile Verbindungen sorgt. Auf meiner Tour in abgelegenen Regionen war das wichtig, um zuverlässig Fotos und Videos hochladen oder live mit Followern interagieren zu können, ohne Verbindungsabbrüche oder Ladeprobleme. Dabei verband sich das S24 Ultra sowohl mit meiner Starlink Mini Antenne, unterschiedlichen Wifis und mit dem Galaxy Z Flip 6, in dem eine marokkanische SIM-Karte eingelegt war.
S24 Ultra vs. iPhone 15 Pro Max
Keine Angst, das ist nicht die Stelle für einen Glaubenskrieg der beiden Systeme, aber trotzdem sind mir unterwegs einige Punkte aufgefallen, die entweder das S24 Ultra oder das iPhone 15 Pro Max von Apple besser gemacht haben:
Kamera-Funktionen
Wie oben schon beschrieben, bietet das S24 Ultra für Video-Filmer schier unendliche Möglichkeiten. Mehr Modi um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen , hat kein anderes Smartphone. Da schaut man als iPhone-Nutzer tatsächlich neidisch drauf. Wenn man viele Videos aufnimmt, möchte man Videos auch direkt auf dem Smartphone kürzen und zurechtschneiden. Das funktioniert beim S24 Ultra zwar genauso gut, wie beim iPhone, allerdings mit einem Nachteil. Kürzt man ein Video und weill die neue Version dann abspeichern, dauert es gefühlt eine Ewigkeit bis die neue Video-Version gespeichert wurde. Das geht beim iPhone 15 Pro Max mit einem Wimpernschlag,
Die Instagram-App für Android ist im Vergleich zu der iPhone-Variante leider durchweg schlechter. Warum das so ist? Da müssten wir den Insta-Konzern Meta fragen, warum sie in Puncto Stabilität, Funktionsumfang, zum Beispiel bei der Musikauswahl oder bei Videos, die für Stories gedacht sind: Bei der Android-Variante kann die Kürzung eines Videos nämlich leider nicht direkt in der Instagram-App wie beim iPhone erfolgen, sondern muss über eine weitere App wie InShot durchgeführt werden. Etwas das man nicht dem Samsung S24 Ultra vorwerfen kann, aber vielleicht hilft ja etwas zarter Druck von Samsung auf Meta aus. Aus Creator-Sicht jedenfalls absolut wünschenswert.
Der Samsung Galaxy S24 Ultra hat durch den größeren Akku und die deutlich schnellere Ladegeschwindigkeit einen Vorteil für Power-User und intensive Nutzung über längere Zeiträume. Das iPhone 15 Pro Max kompensiert seine geringere Akkukapazität durch eine sehr hohe Effizienz des A17 Pro Chips und des iOS-Systems, was im Alltag zu einer fast vergleichbaren Nutzungsdauer führt. Wenn wie auf meinen Outdoor-Abenteuern Ladegeschwindigkeit wichtig ist, ist das Galaxy S24 Ultra im Vorteil.
Display
Beide Displays sind auf höchstem Niveau und bieten Premium-Features wie hohe Helligkeit, hohe Auflösung, adaptives 120-Hz-Scrolling und HDR-Unterstützung. Das Samsung Galaxy S24 Ultra punktet durch eine minimal höhere Pixeldichte und Helligkeit. Das iPhone 15 Pro Max hingegen besticht durch exzellente Farbgenauigkeit, die besonders für Nutzer interessant ist, die Wert auf eine realistische Farbdarstellung legen. Im direkten, subjektiven Vergleich erscheint das S24 Ultra-Display aber klarer, heller mit zum Teil brutaler Farbdarstellung und einem gewissen „Wow“-Effekt.
Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist für mich als Content Creator eine – fast – perfekte Lösung. Die Fotoqualität des Galaxy S24 Ultra beeindruckt, besonders bei guten Lichtverhältnissen: Die 200-MP-Hauptkamera liefert detailreiche und klare Bilder, die gerade bei Landschaftsaufnahmen in den Alpen oder der Wüste die feinen Strukturen und Farben eindrucksvoll einfangen. Auch der 10-fache optische Zoom und der 100-fache „Space Zoom“ überzeugen und erlauben scharfe Nahaufnahmen entfernter Motive wie Tiere oder Berggipfel – der digitale Zoom verliert jedoch erwartungsgemäß etwas an Schärfe. Aber wenn man damit umzugehen gelernt hat, lassen sich damit wirklich beeindruckende Ergebnisse erzielen.
Bei Videos punktet das S24 Ultra mit seiner 8K-Auflösung und einer sehr guten Bildstabilisierung, die selbst bei bewegten Aufnahmen ruhigere Sequenzen ermöglicht. Für dynamische Inhalte und schnelle Clips, die ohne große Nachbearbeitung direkt gepostet werden, ist die Qualität ideal. Die Kamera-Modi wie Dual-Aufnahme und Porträtvideo bieten zudem kreative Optionen, besonders für Social Media. Ein kleiner Schwachpunkt bleibt jedoch die Performance beim Abspeichern bearbeiteter Videos, die etwas Geduld erfordert. Die Akkulaufzeit ist ausreichend für einen Tag intensiver Nutzung, und die Schnellladefunktion hat sich als besonders wertvoll auf der Reise erwiesen.