Stirnlampen sind unverzichtbare Helfer bei Outdoor-Aktivitäten aller Art – besonders in der dunklen Jahreszeit. Doch wie viel muss man investieren? Reicht die günstige Blukar LED Stirnlampe für rund 16 Euro oder lohnt sich der Aufpreis für die deutlich teurere Silva Discover Hybrid für rund 80 Euro? Auf den ersten Blick ähneln sich beide Stirnlampen: Sie sind vielseitig einsetzbar und eignen sich für ähnliche Einsatzgebiete wie Outdoor-Aktivitäten, Camping , Nachtspaziergänge oder Joggen. Dennoch gibt es Unterschiede. Welche Stirnlampe bietet das bessere Gesamtpaket? Unser Vergleich gibt Auskunft.
Ausstattung und Extras
Auf den ersten Blick sehen sich die Lukar LED Stirnlampe und die Silva Discover Hybrid sehr ähnlich. Beide Stirnlampen sind relativ kompakt, verfügen über mehrere LEDs und sind ähnlich groß und schwer. Beide verfügen auch über einen Rotlichtmodus, der vor allem nachts nützlich ist, da er die Nachtsicht nicht beeinträchtigt und weder Tiere noch Menschen blendet. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch ein Qualitätsunterschied: Die Verarbeitung der Silva wirkt hochwertiger und robuster. Beide Stirnlampen im Detail:
- Blukar LED Stirnlampe: Mit 2000 Lumen ist die Lampe auf dem Papier extrem hell. Der via USB-C aufladbare Akku hält laut Hersteller bis zu 5 Stunden auf der höchsten Stufe. Es gibt aber keine Möglichkeit, den Akku zu tauschen. Praktisch ist der Bewegungssensor, mit dem sich das Licht durch eine Handbewegung ein- und ausschalten lässt – ideal, wenn man schmutzige Hände oder sdcke Handschuhe hat. Blöd: Die Akku-Anzeige ist unglücklich vorne an der Lampe angebracht, wodurch man beim Ablesen geblendet wird.
- Silva Discover Hybrid: Die Schweden versprechen 500 Lumen maximale Helligkeit. Praktisch: Durch ihr Hybrid-System kann sie wahlweise mit einem wiederaufladbaren Akku oder AAA-Batterien betrieben werden. Der Akku ist zudem austauschbar und lässt sich ersetzen. Definitiv ein Pluspunkt in Sachen Langlebigkeit. Allerdings kostet mit 35 Euro allein der Akku rund doppelt so viel wie die komplette Blukar-Stirnlampe. Der Hersteller verspricht bei maximaler Helligkeit 2 Stunden Laufzeit, bei minimaler bis zu 25 Stunden Laufzeit. Die Akku-Anzeige ist bei der Silva an der Seite positioniert – definitiv besser. Zudem ist in der Verpackung eine Helmhalterung dabei, ein Plus für Mountainbiker und andere Helmträger.
Billig vs. teuer: Welche Stirnlampe liefert das bessere Licht?
Erstaunlich ist, dass die günstige Blukar-Stirnlampe tatsächlich ein helleres Licht als die Silva Discover Hybrid erzeugt. Ob es tatsächlich 2.000 Lumen wie vom Hersteller angegeben sind – wer weiß. Dazu muss man wissen, dass es keine weltweit anerkannte Messskala für Lumen gibt. Die Hersteller können also theoretisch Fantasiewerte auf ihre Verpackungen drucken. Fest steht aber: Die Blukar bietet fünf Lichtmodi und nicht acht, wie auf der Amazon-Produktseite versprochen. Offenbar zählt der Hersteller noch die drei Sensormodi dazu.
Smart ist aber, dass sich das Licht durch längeren Druck auf die rechte Taste stufenlos dimmen lässt – es startet stets mit maximaler Leuchtkraft. Im Einsatz erwies sich das „nahe Flutlicht“ mit breitem Abstrahlwinkel als etwas zu dunkel. Der „ferne Scheinwerfer“ erzeugte dagegen einen Kegel, der wenig von der Umgebung zeigt. Aktiviert man beide LEDs gleichzeitig, bleibt der Scheinwerfer aber dominant. Kein großes Ding, aber die Silva Discover Hybrid erzeugt insgesamt das homogenere Licht.
Der schwedische Hersteller nennt das Ganze „Intelligent Light“. Das bedeutet, dass die Optik der LED so ausgelegt ist, dass durch einen weicheren Hell-Dunkel-Übergang Tunnelblick und harte Kontraste vermieden werden sollen. Konkret handelt es sich wie bei der Flukar um eine Kombination aus fokussiertem Fernlicht, das in die Ferne strahlt, und Weitwinkellicht, das den Nahbereich ausleuchtet. Silva hat das Ganze allerdings deutlich besser abgemischt, so dass im Gegensatz zur Flukar der Lichtkegel des Fernlichts nahezu komplett verschwindet. Insgesamt definitiv angenehmer.
Neben den 3 „normalen“ Lichtmodi mit verschiedener Helligkeit, bietet die Silva Discovery Hybrid neben Rotlicht noch einen Modus mit orangenem Licht, der das Ablesen von Karten erleichtern soll. Das Feature wirkt aus meiner Sicht etwas altmodisch, da GPS-Geräte und Smartphones heute meist die Navigation übernehmen.
Unterm Strich beeindruckt die Blukar durch ihre Helligkeit, während die Silva mit durchdachter Lichtverteilung punktet. Trotzdem: Punkt für die Silva.
Akkulaufzeit: Billig-Stirnlampe trumpft auf
Eine Überraschung brachte der Test der Akkulaufzeit. Dazu haben wir beide Stirnlampen (bei Raumtemperatur) auf maximale Helligkeit gestellt und die Stoppuhr gezückt. Es ist aber nicht so, dass die LEDs auf einmal ausgehen. Vielmehr lässt die Leuchtkraft allmählich nach. Die Silva Discovery Hybrid war nach etwa 3:20 Stunden kaum noch zu nutzbar – aber deutlich länger als die angegebenen 2 Stunden. Die Blukar LED-Stirnlampe hielt jedoch noch einmal 45 Minuten länger: Rund 4 Stunden. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Blukar heller leuchtet. Punkt für die Billig-Stirnlampe.
Komfort und Gewicht
Beide Stirnlampen sind ähnlich komfortabel. Die Blukar ist 85 Gramm schwer und damit leichter als die 96 Gramm schwere Silva. Dafür ist das Stirnband der Silva flexibler und angenehmer zu tragen. Unterm Strich sind in diesem Punkt beide Stirnlampen gleichwertig.
Stirnlampen-Duell: Bedienung und Extras
Beide Stirnlampen sind nach kurzer Eingewöhnungszeit einfach zu bedienen. Die Flukar verfügt über zwei Tasten. Über die rechte lassen sich die Modi auswählen und durch längeren Druck das Licht dimmen. Über die linke Taste aktiviert man die drei Sensor-Modi. Die Silva hat nur eine Taste. Kurzes Drücken schaltet zwischen den Modi um, längeres Drücken aktiviert das rote Licht und noch längeres Drücken aktiviert eine Tastensperre. In Sachen Bedienung hebt es sich keine der beiden Stirnlampen von der anderen ab.
Verarbeitung und Wetterfestigkeit
Die Flukar-Stirnlampen ist IPX5-zertifiziert. Das bedeutet: Sie ist gegen Strahlwasser aus allen Richtungen geschützt. Sie sollte also Regen oder Spritzwasser problemlos standhalten. Allerdings sind IPX5 zertifizierte Geräte nicht zum vollständigen Untertauchen geeignet. Außerdem gibt es keine Angaben zum Staubschutz (daher das „X“). Die Silva Discovery Hybrid wirbt mit IP65-Schutz, ist also neben Strahlwasser zusätzlich staubdicht.
Wir haben die Wasserfestigkeit auf die Probe gestellt und sowohl die Blukar LED-Stirnlampe als auch die Silva Discover Hybrid einer 15minütigen Dusche unterzogen. Kein Thema, beide Stirnlampen funktionierten anschließend immer noch einwandfrei. Wie erwähnt hinterlässt die Silva allerdings einen hochwertigeren Eindruck. Punkt für die Silva.
Fazit
Die Silva Discover Hybrid ist im Vergleich zur Blukar LED-Stirnlampe das bessere Produkt und eine gute Wahl für Outdoor-Enthusiasten und Vielnutzer. Die Verarbeitung ist besser, das Licht homogener und Langlebigkeit potenziell höher. Allerdings ist die Blukar definitiv kein schlechtes Produkt und mit einem Preis von nur 16 Euro ein echtes Schnäppchen.
Pro-Tipp: Aber das es bekanntlich auch immer teurer geht, zeigt zum Beispiel die LEDLenser HF8R-Signature, die sogar mit 2000 Lumen aufwarten kann.