Sky Stream Box im Test: Fernsehen ohne Sat-Schüssel – auch unterwegs

IPTV-Receiver mit 4K, Sprachsteuerung und Streamingdiensten im Alltagseinsatz. Stärken, Schwächen und für wen sich die Sky Stream Box lohnt.

Die Fernbedienung der Sky Streambox

Streaming hat das Fernsehen verändert, aber nicht unbedingt einfacher gemacht. Zwischen Netflix, Prime Video, Mediatheken, Live-TV-Apps und Receivern jonglieren viele Nutzer mit Fernbedienungen, HDMI-Eingängen und Abos. Genau hier setzt die Sky Stream Box an: eine kompakte IPTV-Lösung, die Sky-Inhalte, Free-TV und die wichtigsten Streamingdienste unter einer Oberfläche bündeln will – inklusive Sprachsteuerung und 4K-Unterstützung. Die Hardware ist unauffällig, das Konzept ambitioniert. Doch wie ausgereift ist das System wirklich?

Die Verpackung der Sky Streambox
Perfekt aufgeräumte und nachhaltige Verpackung. © OutdoorMonster

Wir haben die Box nicht nur technisch geprüft, sondern im Alltag getestet – vom ersten Einschalten bis zum abendlichen Stream auf dem Sofa. Und dabei festgestellt: Die Stärken der Sky Stream Box liegen vor allem im Betrieb. Der Weg dorthin allerdings ist holpriger, als er sein müsste.

Technischer Aufbau: Reduziert auf das Wesentliche

Die Sky Stream Box ist nicht größer als eine kleine Buchstütze: 10,6 x 10,6 x 2 Zentimeter misst das mattschwarze Gehäuse, das sich dezent neben dem Fernseher oder Monitor platzieren lässt. Im Gegensatz zu vielen Streaming-Sticks, die direkt am HDMI-Port hängen, kommt hier eine klassische Set-Top-Box zum Einsatz – das bringt Vorteile bei der Anschlussvielfalt und der Signalstabilität.

Die Anschlüsse der Sky Streambox
Anschluss für den Router, HDMI und Strom. © OutdoorMonster

An der Rückseite befinden sich drei Ports: ein HDMI-Ausgang für die Verbindung mit dem Fernseher, ein Ethernet-Anschluss für kabelgebundenes Internet und ein Stromanschluss für das mitgelieferte Netzteil. Auf zusätzliche Anschlüsse wie USB oder digitale Audioausgänge verzichtet Sky bewusst. Die Box ist ausschließlich für das Streaming gedacht, nicht für die Wiedergabe lokaler Medien oder den Anschluss externer Geräte. Wer Plex, Kodi oder eine eigene Filmsammlung nutzt, wird hier nicht fündig.

Im Inneren arbeitet ein Prozessor, der UHD-Inhalte, Dolby Vision, HDR10, HLG und Dolby Atmos unterstützt – technisch ist die Box also auf Höhe der Zeit. Einzige Einschränkung: HDR10+ fehlt, was vor allem Nutzer von Samsung-Fernsehern interessieren dürfte.

Erste Schritte: Einrichtung mit viel Geduld

Der Anschluss ist schnell erledigt: Netzteil einstecken, HDMI-Kabel in den Fernseher, Ethernet-Kabel in unseren mobilen 5G-Router von AVM. Kurz darauf erscheint das Sky-Logo auf dem Bildschirm, die Box startet – und der Einrichtungsvorgang beginnt.

Zunächst geht es zügig: Sprache wählen, Displayformat bestätigen, Netzwerk prüfen. Danach folgt der erste Bruch im Rhythmus. Der Bildschirm wird schwarz, nur ein Hinweis bleibt stehen: „Sky Stream wird jetzt eingerichtet. Einen Moment bitte.“ Dieser Moment dauert. Fünf Minuten. Zehn Minuten. Keine Animation, kein Fortschrittsbalken – nur Geduld. Erst nach über zehn Minuten erscheint die nächste Eingabeaufforderung.

Hier beginnt die Kopplung der Fernbedienung mit dem TV-Gerät. Sky führt durch ein Setup, bei dem das passende Steuerungsprotokoll automatisch gefunden wird. In unserem Fall klappt es auf Anhieb: Die Lautstärke lässt sich über die Sky-Fernbedienung regeln, das TV-Gerät ein- und ausschalten. Wer mag, kann auch eine Audioanlage koppeln – wir verzichten darauf. Alles läuft reibungslos.

Doch dann wiederholt sich das Spiel: schwarzer Bildschirm, derselbe Hinweis. Sky Stream wird eingerichtet. Der zweite längere Warteblock. Hier entsteht erstmals das Gefühl, dass das System nicht ganz rund läuft. Die Box meldet sich nicht, der Nutzer bleibt außen vor.

Die Fernbedienung der Sky Streambox
Auch die neue Fernbedienung ist gut ablesbar und aufgeräumt. © OutdoorMonster

Fehlercode 1001: Wenn das Konto nicht will

Die Box will sich nun mit dem Sky-Konto verbinden. Doch statt einer erfolgreichen Anmeldung erscheint der Fehlercode 1001: „Dein Sky Konto konnte nicht mit diesem Gerät verbunden werden.“ Der Hinweis: einfach nochmal versuchen – oder später in den Einstellungen nachholen. Also versuchen wir es erneut. Und wieder. Doch es passiert nichts. Der Bildschirm bleibt blau, oben rechts ein einzelner rosa Sprenkel. Kein Fortschritt, kein Feedback.

Nach rund zwanzig Minuten entschließen wir uns zum Neustart. Ein Hard Reset – Strom trennen, kurz warten, neu anschließen. Die Box fährt erneut hoch, die Einrichtung beginnt von vorn. Sprache, Fernbedienung, Netzwerk – alles noch einmal. Doch plötzlich klappt es: Die Box begrüßt uns persönlich – „Hallo Axel“. Das Konto ist offenbar doch erkannt worden, der Fehler war temporär. Wir bestätigen die Anmeldung und sehen endlich die Benutzeroberfläche. Oder fast.

Die Jugendschutz-PIN: Eine Stunde bis zum Inhalt

Bevor der Zugriff auf Inhalte möglich ist, fordert die Box die Jugendschutz-PIN. Wer sie kennt, gibt sie ein und ist sofort startklar. Wer sie nicht kennt, muss sich durch das Sky-Onlineportal kämpfen. In unserem Fall beginnt eine weitere Geduldsprobe. Die PIN lässt sich nur über die Website zurücksetzen – dort wird zusätzlich die Sky PIN abgefragt. Um sie zu ändern, benötigt man wiederum die letzten vier Ziffern der eigenen IBAN. Alles ist mehrfach abgesichert – und leider umständlich.

Nach über 30 Minuten im Webportal, zwei Rücksetzversuchen und einer Bestätigung per E-Mail können wir endlich eine neue Jugendschutz-PIN vergeben. Diese geben wir auf der Box ein – und endlich, fast eine Stunde nach dem ersten Einschalten, sind wir im Menü. Die Sky Stream Box ist startklar.

eine skybox vorm TV
Die ganz einfache Benutzeroberfläche von der © Sky Stream Box.

Die Benutzeroberfläche: Klarer Aufbau, sinnvolle Struktur

Was dann folgt, ist eine echte Belohnung: Die Oberfläche wirkt sofort vertraut, aber angenehm reduziert. Kein App-Gewimmel wie bei Android TV, keine vollgekleisterten Startseiten. Stattdessen bietet das System – „Entertainment OS“ genannt – eine klare Struktur: Empfehlungen, eigene Playlist, Live-TV, Mediatheken, Sport, Filme, Serien, Dokumentationen. Wer Sky Q kennt, wird sich sofort zurechtfinden.

Die Oberfläche reagiert flüssig, Seiten bauen sich schnell auf. Lediglich beim Scrollen durch große Listen oder bei der App-Navigation tritt gelegentlich ein kurzes Ruckeln auf. Im direkten Vergleich zu Apple TV oder einem Fire TV Max wirkt die Sky Box minimal träger – aber nie störend.

Die Empfehlungen auf der Startseite verbessern sich mit der Zeit. Schon nach wenigen Abenden erkennt das System, welche Inhalte relevant sind, welche Sender bevorzugt geschaut werden. Auch das klassische Zapping ist möglich – über den TV-Guide können Sender direkt angesteuert werden, mit typischer IPTV-Verzögerung von rund 20 bis 30 Sekunden.

Sprachsteuerung und Suche: Klarer Pluspunkt

Ein Highlight ist die Sprachsteuerung. Per Mikrofontaste auf der Fernbedienung lassen sich Sender aufrufen, Inhalte starten oder Apps öffnen. Die Spracherkennung ist präzise, Befehle wie „Öffne ZDF“, „Zeige Thriller-Filme“ oder „Starte The White Lotus“ werden prompt umgesetzt – auch, wenn man sich gerade in einer App befindet. Die Spracheingabe funktioniert flüssig und ist im Alltag ein echter Mehrwert.

Was fehlt, sind Direktwahltasten für häufig genutzte Dienste wie Netflix oder YouTube. Nutzer, die ungern sprechen, müssen den klassischen Navigationsweg gehen – was angesichts der guten Menüstruktur aber verschmerzbar ist.

Streamingqualität: Überzeugend bei Sky und Free-TV

Im täglichen Gebrauch zeigt sich die Sky Stream Box technisch von ihrer besten Seite. UHD-Inhalte wie die dritte Staffel von The White Lotus streamen gestochen scharf, mit brillanter Farbdarstellung und klarer Tonspur. Auch schnelle Szenen, dunkle Bereiche oder dynamische Wechsel meistert die Box souverän. Dolby Vision und Dolby Atmos kommen hier voll zur Geltung – vorausgesetzt, der Fernseher unterstützt die Standards ebenfalls.

Überraschend gut funktioniert auch das lineare Fernsehen. ARD und ZDF liefen im Test durchgehend stabil in HD. Keine Ruckler, keine Bildfehler, kein Tonversatz. Selbst bei längeren Streaming-Sessions blieb die Qualität konstant – ein Beweis dafür, dass Sky bei der Serverinfrastruktur und Pufferung solide Arbeit leistet.

IPTV im Einsatz: Vor- und Nachteile

Die Sky Stream Box funktioniert ausschließlich über das Internet. Das hat Vorteile: Kein Sat-Schüssel-Setup, keine DVB-T-Antenne, kein Kabel. Aber auch Nachteile: Wer nur einen Bruchteil der Bandbreite bekommt oder in Funklöchern hängt, schaut in die Röhre.

Im Test zeigte sich die Box genügsam: Für HD-Inhalte reichen stabile 10 MBit/s, für UHD empfiehlt Sky 25 MBit/s. Typisch für IPTV ist jedoch die Verzögerung – beim Fußball hinkt der Stream einige Sekunden hinterher.

Fazit: Wenn es einmal läuft, läuft es gut

Die Sky Stream Box ist ein klassischer Fall von „Der Weg ist das Ziel“ – nur leider dauert der Weg lang. Die Einrichtung ist unnötig kompliziert, insbesondere durch Konto-Probleme und die zu umständliche PIN-Verwaltung. Langjährige SKY-Kunden können davon ein Lied singen. Wer hier aber Geduld mitbringt, wird am Ende belohnt: mit einem klar strukturierten System, sehr guter Streamingqualität, praktischer Sprachsteuerung und einer Box, die genau das tut, was sie soll.

Für Sky-Kunden, die ohnehin ein Streaming-Abo haben, ist die Box ein echtes Komfort-Upgrade. Sie ersetzt Receiver, App-Wechsel und HDMI-Klickerei durch ein einheitliches Erlebnis. Wer allerdings viel mit eigenen Medien arbeitet oder Wert auf große App-Auswahl legt, sollte sich die Einschränkungen bewusst machen.

In Teil zwei unseres Tests wollen wir mit der Sky Stream Box im #MonsterBulli auf große Tour gehen und überprüfen, wie sich das kleine Kästchen auch auf Reisen schlägt.

Stärken:

  • Sehr gute Bild- und Tonqualität
  • Übersichtliches, unaufdringliches Menü
  • Stabile Performance bei Sky und Free-TV
  • Sprachsteuerung funktioniert zuverlässig

Schwächen:

  • Lange und teils fehlerhafte Einrichtung
  • Umständliche PIN-Verwaltung
  • Eingeschränkte App-Auswahl
  • Kein USB oder lokaler Mediaplayer

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