Moderne Autos haben sie längst serienmäßig: Reifendruckkontrollsysteme, die auf Knopfdruck den aktuellen Druck anzeigen. Bei älteren Fahrzeugen, Wohnmobilen oder Campervans bleibt oft nur der regelmäßige Griff zum manuellen Messgerät – oder der Einbau eines Nachrüstsystems. Hier kommt das TireMoni TM-210 ins Spiel, das wir gekauft und ausführlich getestet haben.
TM-100 oder TM-210? Was unterscheidet die Modelle?
Das beliebte TireMoni TM-100 misst bis zu 5 bar und eignet sich damit ideal für viele PKW und kleinere Camper. Leider ist es derzeit schwer zu bekommen – der Camping-Boom hat die Lager leergefegt. Eine interessante Alternative bietet das TM-210, das bis 12,5 bar misst und damit perfekt für größere Fahrzeuge wie Wohnwagen und Caravans geeignet ist. Es verkraftet ein Gesamtgewicht von bis zu 4,5 Tonnen.
Abgesehen vom Messbereich unterscheiden sich die beiden Modelle nicht. Der Preisaufschlag ist überschaubar, und wer auf Nummer sicher gehen will, kann das TM-210 problemlos auch an einem PKW verwenden.
Testbedingungen: Toyota Land Cruiser als Proband
Für den Test wurde natürlich unser Toyota Land Cruiser GRJ78 aus dem Jahr 2020 genutzt – ein echtes Arbeitstier, das für Reisen abseits asphaltierter Straßen umgebaut wurde. Das Fahrzeug verfügt bereits über ein integriertes Reifendrucksystem, das jedoch nur anzeigt ob auf einem Reifen zu wenig Luft ist. Wieviel weniger? Fehlanzeige. Ob das TM-210 hier mehr Informationen liefert, sollte der Test zeigen. Und dann war da noch die Frage: Schafft man es wirklich, das System in fünf Minuten zu installieren, wie der Hersteller verspricht?
Der erste Eindruck: Lieferumfang und Verpackung
Das TM-210 kommt ordentlich sortiert und durchdacht verpackt an. Enthalten sind:
- 4 Sensoren mit passenden Batterien
- 4 Diebstahlsicherungen inklusive Inbusschlüssel
- Monitor mit Saugnapf-Halterung und Batterien
- Ladekabel für den Zigarettenanzünder
- Bedienungsanleitung
Ein besonderes Lob verdient die Anleitung: Mit klaren Illustrationen und präzisen Schritt-für-Schritt-Erklärungen nimmt sie einem jede Unsicherheit. Wer hier scheitert, hat wahrscheinlich auch bei IKEA-Regalen Probleme.
Installation: Wirklich in fünf Minuten machbar?
Schnellstart am Monitor
Nach dem Einlegen der Batterien zeigt der Monitor das Symbol eines Fahrzeugs mit den Druckwerten der vier Reifen an. Anfangs stehen diese auf null und werden in Kilopascal (kPa) angezeigt. Zum Glück kann man die Einheit schnell auf bar oder psi umstellen, damit auch Freunde der guten alten Bar-Einheit glücklich sind.
Aktivierung der Sensoren
Die Sensoren sind durchnummeriert (1 bis 4) und werden durch das Einlegen der Batterien aktiviert. Nach einem Signalton können sie direkt auf die Ventile geschraubt werden. Der Diebstahlschutz wird vorher auf das Ventil gesteckt und später mit dem mitgelieferten Inbusschlüssel gesichert. Die Installation erfordert weder große Kraft noch technisches Geschick. Ein wenig Geduld beim Fummeln mit den kleinen Plastikverpackungen der Batterien schadet jedoch nicht.
Der Kontakt zwischen Monitor und Sensoren wird in Sekundenschnelle hergestellt. Die Werte deckten sich im Test präzise mit denen eines professionellen Prüfgeräts – beeindruckend für ein System in dieser Preisklasse.
Feinabstimmung für individuelle Bedürfnisse
Nach der Montage kann das TM-210 ganz auf die eigenen Bedürfnisse eingestellt werden. Warnwerte für minimalen und maximalen Druck lassen sich individuell festlegen, je nach Fahrzeug und Reifen. Auch die Temperatur wird angezeigt, was gerade bei wechselnden Wetterbedingungen oder langen Fahrten hilfreich ist. Schließlich verändert sich der Reifendruck je nach Erwärmung der Reifen – Physik kann man nicht austricksen.
Die Möglichkeit, von Fahrenheit auf Celsius und von kPa auf bar umzuschalten, dürfte nicht nur Vielreisende freuen, sondern auch all jene, die mit der Umrechnung von Maßeinheiten auf Kriegsfuß stehen.
Im Praxistest: Präzise und zuverlässig
Sobald alle Sensoren installiert sind, liefert das System in Sekundenschnelle präzise Werte. Im Test zeigten gleich zwei Reifen einen höheren Druck als den voreingestellten Maximalwert an. Nach einer kurzen Anpassung der Warnschwelle war das Problem behoben. Die Warnmeldungen sind deutlich und einfach verständlich – ein echter Pluspunkt, der gerade bei längeren Touren ein gutes Sicherheitsgefühl vermittelt.
Ein besonderes Highlight ist die Temperaturanzeige, die eine fundierte Kontrolle des Reifendrucks bei stabilen Bedingungen ermöglicht.
Fazit: Ein kleines Gerät mit großer Wirkung
Das TireMoni TM-210 überzeugt im Test auf ganzer Linie. Die Installation ist kinderleicht, die Bedienung intuitiv, und die gelieferten Daten sind präzise. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, Warnwerte individuell einzustellen. Der Monitor ist gut ablesbar und passt dank seiner kompakten Größe problemlos in jedes Fahrzeug. Ein kleiner Wermutstropfen: Der Diebstahlschutz ist zwar vorhanden, könnte aber noch robuster sein.