Android-Nutzer ausgesperrt: Apples neue Karten-Funktion ist nicht für alle

Apple Karten bringt die „Umsehen“-Funktion in die Web-Beta. Ähnlich wie Google Street View ermöglicht sie 360-Grad-Panoramen.

Apple Karten Logo

Apple erweitert seinen Karten-Dienst im Browser um die „Umsehen“-Funktion (Look Around). Damit bringt das Unternehmen ein Feature, das zuvor exklusiv für iOS und macOS verfügbar war, nun auch auf die Beta-Version seiner Webanwendung. Nutzer können damit 360-Grad-Ansichten von Städten und Straßen erleben – ähnlich wie bei Google Street View, allerdings mit einigen Einschränkungen.

Im Browser erscheint unten links das Look around-Fenster. Mit dem Fernglas kann man durch die Strassen navigieren.

Was ist die „Umsehen“-Funktion?

„Umsehen“ ermöglicht es Nutzern, sich durch hochauflösende 360-Grad-Panoramaaufnahmen virtuell durch Städte zu bewegen. Damit bietet Apple eine direkte Alternative zu Google Street View, verfolgt aber einen anderen Ansatz beim Thema Datenschutz: Gesichter und Autokennzeichen werden automatisch unkenntlich gemacht. Im Vergleich zu Google gibt es zudem weniger Anträge zur Verpixelung von Häusern, was auf Apples strikte Datenschutzrichtlinien zurückzuführen sein könnte.

Allerdings gibt es Kritik: Viele der gezeigten Aufnahmen sind nicht mehr aktuell, was bedeutet, dass Neubauten und andere Veränderungen oft fehlen.

Browser-Beta: Wer kann sie nutzen?

Die Beta-Version der Apple Karten-Webanwendung ist unter beta.maps.apple.com erreichbar, doch nicht für alle Betriebssysteme verfügbar. Sie funktioniert derzeit nur auf folgenden Plattformen und Browsern:

  • macOS, Windows und iPadOS: Chrome, Firefox, Edge
  • Nicht unterstützt: Android

Android-Nutzer sehen beim Versuch, die Seite zu öffnen, lediglich eine Fehlermeldung. Ob Apple das ändern wird, bleibt unklar. Auch Safari, Apples eigener Browser, wird aktuell nicht unterstützt – ein ungewöhnlicher Schritt, der Fragen aufwirft.

Welche Funktionen bietet die Web-Beta?

Die Browser-Beta von Apple Karten befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase und weist daher einige Einschränkungen auf. Hier die wichtigsten Details:

Verfügbare Funktionen

  • Routenplanung für Autofahrer und Fußgänger
  • Die neue „Umsehen“-Funktion

Noch nicht verfügbar

  • ÖPNV-Navigation: Wer mit Bus, Bahn oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln plant, wird enttäuscht.
  • Echtzeit-Verkehrsinformationen fehlen noch.
  • Satellitenbilder und 3D-Gebäudemodelle sind nicht implementiert.

Apple versus Google: Wo liegt der Unterschied?

Google Street View ist seit Jahren Marktführer bei virtuellen Stadtrundgängen. Apple versucht, mit „Umsehen“ nachzuziehen, unterscheidet sich aber in einigen Aspekten:

  1. Datenschutz: Apples automatisierte Unkenntlichmachung ist ein klarer Vorteil gegenüber Googles nachträglichen Verpixelungen auf Antrag.
  2. Aktualität: Googles Bilder sind oft neuer und decken mehr Gebiete ab, während Apples Aufnahmen in vielen Regionen veraltet sind.
  3. Nutzerfreundlichkeit: Während Google Street View nahezu weltweit verfügbar ist, beschränkt sich Apple noch auf ausgewählte Städte und Regionen.

Ausblick: Was bringt die Zukunft für Apple Karten?

Die Integration von „Umsehen“ in die Web-Beta-Version zeigt, dass Apple seinen Karten-Dienst ausbauen will. Ob und wann die fehlenden Funktionen wie ÖPNV-Navigation oder Satellitenbilder ergänzt werden, bleibt abzuwarten. Ebenso bleibt unklar, ob Android-Nutzer in Zukunft Zugriff erhalten.

Apple steht weiterhin vor der Herausforderung, mit Googles umfassender Abdeckung und Aktualität mitzuhalten. Doch die Fokussierung auf Datenschutz könnte für Nutzer, die Wert auf Privatsphäre legen, ein entscheidender Vorteil sein.


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