Connect+: Teurer Abo-Schock für Garmin-Nutzer

Teure Smartwatches, kostenlose App: Das war bisher Garmins Versprechen. Doch mit Connect+ ist damit Schluss.

Garmin Smartwatch in den Mülleimer

Garmin-Smartwatches gehören zu den teuersten am Markt. Doch bisher galt: Die umfangreiche Garmin-Connect-Plattform ist im Preis inbegriffen – inklusive Trainingstipps, Gesundheitsdaten, Kartenmaterial und Analysefunktionen. Das war ein gutes Kaufargument. Damit ist jetzt Schluss. Mit Garmin Connect+ startet der Hersteller ein kostenpflichtiges Abo-Modell, das viele Nutzer vor den Kopf stoßen dürfte.

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Connect+: Was ist drin – und was bleibt kostenlos?

Garmin Connect+ kostet stolze 8,99 Euro im Monat oder 89,99 Euro  pro Jahr. Die bisherigen Grundfunktionen von Garmin Connect bleiben nach aktuellem Stand weiterhin kostenlos. Doch neue, teils attraktive Funktionen landen ausschließlich hinter der Paywall:

  • Active Intelligence: Eine KI-basierte Auswertung von Gesundheits- und Trainingsdaten, die Hinweise auf mögliche Überlastungen, schlechten Schlaf oder unausgewogene Belastung gibt – auf Basis der bereits vorhandenen Sensorwerte.
  • Performance Dashboard: Erstellen und Vergleichen individueller Diagramme (z. B. Trainingsfortschritt, Herzfrequenzzonen oder Pace-Entwicklung) – aber nur über das Web-Portal, nicht per App.
  • Live Activity: Spiegelung von Trainingsdaten (z. B. bei Indoor-Einheiten) in Echtzeit auf dem Smartphone – praktisch für alle, die während des Trainings einen größeren Bildschirm nutzen wollen.
  • Erweiterter Garmin Coach: Zusätzliche Videos und Inhalte für strukturierte Trainingspläne.
  • Verbessertes LiveTrack: Automatische Benachrichtigungen und individuelle URLs für Freunde oder Blogs, um Aktivitäten live zu verfolgen.
  • Exklusive Challenges und Badges: Eine soziale Komponente für besonders engagierte Nutzer.

Wer aktuell eine Garmin-Smartwatch besitzt, kann eine kostenlose 30-Tage-Testphase starten (aktivierbar über die Garmin Connect-App unter „Mehr“ und „Einstellungen“).

Kritik an Connect+: Bezahlen für Funktionen, die früher inklusive gewesen wären?

Garmin betont, dass alle bisherigen Funktionen bestehen bleiben. Doch viele Nutzer befürchten vollkommen zurecht: Neue Features könnten künftig standardmäßig hinter der Bezahlschranke von Connect+ landen. Schon heute gehören vergleichbare Dienste bei anderen Herstellern wie Fitbit, Whoop oder Oura zur kostenpflichtigen Abo-Strategie – mit dem Unterschied, dass Garmin-Kunden für die Hardware bereits besonders tief in die Tasche greifen.

Garmin Performance Dashboard
Das neue Performance-Dashboard gibt es nur im Internet. © OutdoorMonster.

Besonders kritisch sehen viele Beobachter, dass sinnvolle Funktionen wie KI-gestützte Analyse oder individuelle Fortschrittsvergleiche, die für Trainingssteuerung und Motivation relevant sind, nicht mehr allen Nutzern offenstehen. Wer seine Smartwatch also voll ausschöpfen will, muss künftig doppelt zahlen – erst für die Uhr, dann für Connect+.

Fazit: Ein Schritt mit Risiko

Garmin Connect+ ist optional, aber richtungsweisend. Sollte Garmin in Zukunft weitere innovative Funktionen nur noch im Abo anbieten, droht ein schleichender Funktionsverlust für alle, die nicht zahlen wollen oder können. Meine Meinung: Anstatt neue Funktionen für Connect für Alle zu bringen – was mal wieder an der Zeit gewesen wäre – kommt jetzt das Abo. Ein Schlag ins Gesicht für alle treuen Garmin-Kunden.


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