Garmin Fenix 8: Jetzt mit Tauchcomputer und Freisprechfunktion

Die Fenix 8 ist Garmins neues Smartwatch-Flaggschiff. Das ist neu.

2 Fenix 8 auf Steinen

In den letzten Jahren hat sich die Fenix-Serie zu den besten Outdoor- und Multisportuhren entwickelt. Nun hat Garmin die Katze aus dem Sack gelassen und turnusgemäß nach 2 Jahren eine neue Version vorgestellt. Die Fenix 8 bringt einige handfeste Verbesserungen – macht aber das Garmin-Portfolio aber noch unübersichtlicher, als es ohnehin schon ist.

Fenix 8: Neue Hardware-Features

Im Großen und Ganzen gibt es nur zwei große Neuerungen auf der Hardware-Seite. Neue Sensoren oder größere Akkus hat Garmin nicht gezeigt.

  • Lautsprecher und Mikrofon: Wie die Venu-Serie verfügt nun auch die Fenix 8 über ein Mikrofon und einen Lautsprecher. In Verbindung mit einem Smartphone kann man damit direkt von der Uhr aus telefonieren. Aber auch ohne Telefonverbindung funktionieren Sprachbefehle wie Krafttraining starten“, Timer auf 5 Minuten stellen“ oder Wegpunkt speichern“. Ein von vielen gewünschtes LTE-Modell bietet Garmin nach wie vor nicht an. Laut Garmin könne man durch den Einbau eines entsprechenden Mobilfunkmoduls nicht die Anforderungen der Zielgruppe hinsichtlich Akkulaufzeit erfüllen – man arbeite aber daran.
  • Tauchfunktionen: Die Fenix 8 unterstützt jetzt Sporttauchen (Ein-Gas) und Apnoetauchen bis zu einer Tiefe von 40 Metern dank offizieller Tauchzertifizierung und wasserdichten, induktiven Tasten. Dafür ist im Gegensatz zur Apple Watch Ultra kein kostenpflichtiges Abo nötig.

Die Fenix 8 gibt es darüber hinaus ab sofort in zwei Varianten: Fenix 8 AMOLED und Fenix 8 Solar (Außerdem gibt es ein vergleichsweise günstigeres AMOLED-Derivat namens Fenix E, das auf der Hardware der Vorgänger basiert). Die AMOLED-Version verfügt erstmals über ein hintergrundbeleuchtetes -Display (wie bisher bei der Epix-Serie). Die Epix-Serie entfällt entsprechend. Wer Wert auf maximale Akkulaufzeit legt, sollte künftig zur Solar-Version greifen, die weiterhin auf die stromsparendere MIP Displaytechnologie setzt.

Für das 51 mm AMOLED-Modell verspricht Garmin eine Akkulaufzeit von bis zu 29 Tagen im Smartwatch-Modus, während das 51 mm Solarmodell mit Always-On-Display bis zu 48 Tage durchhalten soll. Die AMOLED-Versionen bieten im Vergleich zu den Vorgängern und den MIP-Versionen zudem eine geringfügig höhere Auflösung und eine größere Bildschirmdiagonale.

Fenix 8 auf Baumstamm
Das Design der Fenix 8 erinnert mit ihren dünneren Rändern an die Epix Pro. © garmin

Alle Modelle verfügen laut Garmin über wasserdichte Metalltasten, einen neuen seitlichen Sensorschutz und wurden nach US-Militärstandards auf Hitze-, Stoß- und Wasserbeständigkeit getestet. Hochwertige Materialien wie Titan- oder Edelstahllünetten und kratzfestes Saphir- oder Gorillaglas sollen auch härtesten Bedingungen standhalten. Und: Die beliebte Taschenlampe im oberen Teil des Gehäuses ist bei der Fenix 8 wieder mit von der Partie.

Fenix 8: Unter der Haube

Natürlich hat sich auch sonst viel bei der Fenix 8 getan, dabei handelt es sich allerdings in erster Linie um Software-Geschichten. So gibt es neue Menüs, sportartspezifische Trainingspläne, Garmin Share zum einfachen Teilen von Routen und vieles mehr. Outdoor-Fans dürften sich vor allem über die neuen Navigationsfunktionen wie das dynamische Roundrouting freuen. Vor dem Training oder der Erkundungstour gibt man die gewünschte Distanz ein, und die Smartwatch erstellt automatisch eine passende Route. Neu ist, das wenn man von der ursprünglich geplanten Route abweicht, die Fenix 8 automatisch unter Berücksichtigung der Zieldistanz zum Ausgangspunkt neu berechnet.

Fenix 8 Sapphire Titanium
Garmin hat der Fenix 8 auch neue Navigationsfunktionen spendiert. © garmin

Neu sind außerdem bei den Offline-Karten Marker, die dabei helfen, die Distanz besser einschätzen zu können. Zudem hat Garmin generell die Bedienung bei der Navigation verbessert. So gibt es neue Schaltflächen, zum Beispiel zum Zentrieren und Ausrichten der Karte.

Die große Frage aber: Kommen die neuen Software-Features per Update auch auf ältere Fenix- und Epix-Smartwatches? Dies lässt Garmin erst einmal offen. Aufgrund der  veränderten Menüstruktur der Fenix 8, sei das nicht so einfach.

Erste Einschätzung

Persönlich hätte mich über eine LTE-Version gefreut. Damit hätte ich mir beim Sport und bei vielen Outdoor-Aktivitäten das Mitschleppen eines Smartphones erspart. So werde ich wohl weiterhin oft mit zwei Smartwatches unterwegs sein müssen: Die Fenix 8 zum Tracken und Navigieren am linken Handgelenk und die Apple Watch Ultra zum Telefonieren am rechten Handgelenk. Trotzdem freue ich mich, dass zumindest Mikrofon und Lautsprecher mit an Bord sind, was die Bedienung und den Komfort im Alltag zumindest deutlich erhöhen sollte.

Ansonsten sind der Tauchcomputer und die etwas größeren Displays (zumindest bei den AMOLED-Versionen) willkommene Neuerungen. Eine Revolution ist die Fenix 8 (auf dem Papier) aber nicht. Alles, was hier neu ist, haben wir auch schon woanders gesehen. Dafür hat Garmin wieder einmal an der Preisschraube gedreht. Mindestens 1.000 Euro sind eine Ansage, zumal die (viel günstigere) Konkurrenz immer mehr aufholt. Wie gut die Fenix 8 sich aber wirklich am Handgelenk schlägt, wird erst der kommende Test zeigen.


Das könnte auch interessant sein