Eine gut ausgestattete Notfallapotheke ist ein essenzieller Bestandteil jeder Krisenvorsorge. Sie hilft dabei, akute Beschwerden zu behandeln, kleinere Verletzungen zu versorgen und Zeit zu überbrücken, bis professionelle medizinische Hilfe verfügbar ist. In diesem Artikel unserer großen Serie zur Notfallvorsorge verraten wir, welche 10 Medikamente in keiner Notfallapotheke fehlen dürfen. Alle vorgestellten Präparate sind in Deutschland rezeptfrei erhältlich oder können in Absprache mit einem Arzt rezeptiert werden.

Warum eine Notfallapotheke unverzichtbar ist
Eine Krise bringt oft nicht nur logistische Herausforderungen mit sich, sondern auch gesundheitliche Risiken:
- Verletzungen, die sofort behandelt werden müssen
- Plötzlich auftretende Beschwerden wie Schmerzen oder Fieber
- Chronische Erkrankungen, die eine kontinuierliche Medikation erfordern
Gerade in Krisensituationen kann es schwierig sein, schnell Zugang zu medizinischer Versorgung oder einer Apotheke zu erhalten. Eine gut sortierte Notfallapotheke hilft dir, handlungsfähig zu bleiben.
Die 10 wichtigsten Medikamente für die Notfallapotheke
1. Schmerzmittel und Fiebermittel (Ibuprofen oder Paracetamol)
Diese Medikamente sind die Grundlage jeder Notfallapotheke:
- Lindern Schmerzen wie Kopf-, Zahn- oder Gliederschmerzen.
- Wirken fiebersenkend und entzündungshemmend (besonders Ibuprofen).
- Geeignet für Erwachsene und Kinder, sofern die Dosierung angepasst wird.

2. Wunddesinfektionsmittel (z. B. Octenisept)
Wunden müssen gründlich desinfiziert werden, um Infektionen zu vermeiden:
- Octenisept ist hautverträglich und brennt nicht.
- Alternativen: Betaisodona (jodhaltig) oder steriles Alkohol-Pads.

3. Antiallergikum (Cetirizin oder Loratadin)
Antihistaminika sind unverzichtbar bei allergischen Reaktionen:
- Linderung bei Pollenallergien, Insektenstichen oder Hautreaktionen.
- Wirken schnell und machen bei modernen Wirkstoffen nicht müde.

4. Elektrolytlösung (z. B. Elotrans)
Bei Durchfall oder Erbrechen gehen wichtige Elektrolyte und Flüssigkeit verloren:
- Elektrolytlösungen gleichen den Verlust aus und verhindern Dehydrierung.
- Auch für Kinder geeignet.

5. Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden (Loperamid und Aktivkohle)
Magen-Darm-Probleme treten oft plötzlich auf, besonders in Krisensituationen:
- Loperamid stoppt akuten Durchfall und sorgt für schnelle Linderung.
- Aktivkohle bindet Giftstoffe und hilft bei leichten Vergiftungen oder Blähungen.

6. Wund- und Heilsalbe (z. B. Bepanthen)
Für die Wundheilung nach Schnitt- oder Schürfwunden:
- Bepanthen fördert die Regeneration der Haut.
- Schützt vor Infektionen, besonders bei kleineren Wunden.

7. Salbe gegen Prellungen und Zerrungen (z. B. Voltaren)
Bei Verstauchungen, Prellungen oder Muskelbeschwerden hilft eine entzündungshemmende Salbe:
- Voltaren wirkt kühlend und reduziert Schwellungen.
- Alternative: Kytta-Salbe (pflanzlich).

8. Nasenspray (xylometazolinhaltig)
Ein abschwellendes Nasenspray erleichtert das Atmen bei Erkältungen oder Allergien:
- Ideal bei verstopfter Nase, auch hilfreich bei Mittelohrentzündungen.
- Nicht länger als sieben Tage verwenden.

9. Augentropfen (z. B. Berberil oder Hylo-Comod)
Trockene oder gereizte Augen sind oft ein Problem:
- Hylo-Comod spendet Feuchtigkeit bei Trockenheit.
- Berberil wirkt abschwellend und beruhigt gereizte Augen.

10. Antiseptikum für den Mund (z. B. Chlorhexamed)
Hilfreich bei Zahnfleischentzündungen, Mundschmerzen oder kleinen Verletzungen:
- Desinfiziert und hemmt Entzündungen im Mundraum.
- Alternative: Salviathymol (pflanzlich).

Weitere nützliche Ergänzungen für die Notfallapotheke
Neben den oben genannten Medikamenten gibt es weitere sinnvolle Ergänzungen:
- Thermometer: Digital oder klassisch, um Fieber schnell zu messen.
- Zeckenzange oder Pinzette: Zum sicheren Entfernen von Zecken oder Splittern.
- Laxativa (z. B. Macrogol): Gegen akute Verstopfung.
- Magenschutz (Pantoprazol): Für Personen mit empfindlichem Magen oder bei Sodbrennen.
- Persönliche Medikamente: Chronische Erkrankungen erfordern einen Vorrat an individuellen Arzneien.
Wie du deine Notfallapotheke richtig organisierst
Lagerung und Haltbarkeit
- Bewahre die Medikamente an einem kühlen, trockenen Ort auf. Feuchtigkeit und Wärme können die Wirksamkeit beeinträchtigen.
- Überprüfe die Haltbarkeitsdaten regelmäßig und ersetze abgelaufene Medikamente rechtzeitig.
Beschriftung und Anleitung
- Beschrifte alle Medikamente gut sichtbar, besonders wenn sie von mehreren Personen genutzt werden.
- Lege eine kurze Anleitung bei, wie jedes Medikament verwendet wird.
Besondere Bedürfnisse beachten
- Kinder, Senioren oder Allergiker benötigen oft spezielle Dosierungen oder Präparate.
- Denke an tierische Begleiter: Hunde und Katzen haben andere Anforderungen.