Klick- oder Plattformpedale für Gravelbikes: Was passt besser?

Klickpedale oder Plattformpedale für dein Gravelbike? Erfahre alles über Vor- und Nachteile und finde das optimale System für dich.

2 Gravelbiker auf ihren Stevens Fahrrädern

Gravelbikes liegen voll im Trend, da sie vielseitig und geländegängig sind. Wer sich allerdings entscheidet, abseits befestigter Straßen unterwegs zu sein, steht oft vor der Frage: Klickpedale oder Plattformpedale? Beide Systeme haben ihre Berechtigung, je nach Fahrer, Fahrstil und Gelände. Mit welchen Pedalen Anfänger auf Gravelbikes am besten starten sollten und worin sich die beiden Systeme detailliert unterscheiden, haben wir in diesem Ratgeber einmal für Euch zusammengefasst.

Was sind Klickpedale?

Klickpedale verbinden den Fahrer über spezielle Cleats (Platten) an den Schuhen fest mit dem Pedal. Durch das Einklicken erhält man eine direkte Verbindung zum Bike, was dann eine höhere Kraftübertragung ermöglicht. Dies führt zu einem effizienteren Tritt, da beide Beine nicht nur beim Drücken, sondern auch beim Hochziehen der Pedale unterstützen können.

shimano klickpedale
Die Shimano PD-ES600 Explorer wiegen nur 279g das Paar © Canyon

Klickpedale-Typen im Überblick:

  1. SPD-System: Gängiges System für Mountainbikes und Gravelbikes. Hier ist das Cleat relativ klein und die Verbindung einfach zu lösen.
  2. SPD-SL und andere Straßenpedale: Größere Cleats, hauptsächlich für den Straßenradsport konzipiert, bieten hohe Stabilität, sind aber weniger flexibel und für Offroad weniger geeignet.
Radschuh von unten mit cleats
Canyon Tempr CFR Off-Road Schuhe @ Canyon

Vorteile von Klickpedalen

  • Effizienz: Die feste Verbindung zwischen Schuh und Pedal erlaubt eine höhere Kraftübertragung und unterstützt eine runde Tretbewegung.
  • Kontrolle: In technischen Passagen und im Gelände bieten Klickpedale bessere Kontrolle, da die Füße nicht abrutschen.
  • Energieeinsparung: Besonders bei langen Touren spürst du weniger Ermüdung, da beide Beine gleichmäßig arbeiten.
Crankbrothers Eggbeater 2 Pedale
Ausgefallenes Design: Crankbrothers Eggbeater 2 Pedale © Canyon

Nachteile von Klickpedalen

  • Eingewöhnungszeit: Gerade für Anfänger ist das Ein- und Ausklicken eine Hürde. Besonders bei Stopps kann das ungeübte Lösen problematisch sein. Deshalb habe ich mich am Anfang auch zunächst für Plattform-Pedale entschieden und bin nach nachdem ich das neue Gravelbike besser kennengelernt hatte, auf Klickpedale gewechselt. Eine Strategie, die für Einsteiger mehr als empfehlenswert ist.
  • Schuhwahl eingeschränkt: Du brauchst spezielle Radschuhe mit Cleats, was das Gehen abseits des Rades erschwert.
  • Weniger Flexibilität: Wenn du viel Absteigen oder Schieben musst, sind Klickpedale unpraktisch.

Was sind Plattformpedale?

Plattformpedale sind einfache Pedale ohne feste Verbindung zwischen Schuh und Pedal. Die Füße ruhen frei auf dem Pedal, was dir volle Bewegungsfreiheit gibt und das Anhalten vereinfacht. Gravel-Plattformpedale sind oft griffiger und bieten mehr Fläche als herkömmliche City-Pedale.

Vorteile von Plattformpedalen

  • Einfacher Einstieg: Kein Einklicken nötig – du kannst jederzeit absteigen und anhalten.
  • Flexibilität bei der Schuhwahl: Es sind keine speziellen Schuhe nötig; du kannst also auch in normalen Sneakers fahren.
  • Komfort beim Gehen: Plattformpedale sind ideal, wenn du auch längere Strecken zu Fuß zurücklegen willst.
Gravelbike Anprobe mit Plattformpedalen
Wer öfter mit Straßenschuhen fährt ist mit Plattformpedalen gut bedient. © OutdoorMonster

Nachteile von Plattformpedalen

  • Weniger Effizienz: Ohne feste Verbindung wird die Kraftübertragung weniger effizient, da das Hochziehen der Pedale entfällt.
  • Schlechtere Kontrolle: Auf sehr rauem Gelände oder in Kurven besteht die Gefahr, dass die Füße vom Pedal abrutschen.
  • Reduzierter Halt: Besonders bei Nässe oder Matsch können die Füße auf Plattformpedalen weniger festen Halt finden.

Welche Pedale sind für wen geeignet?

Beide Pedalsysteme haben ihre Vorteile und eignen sich für unterschiedliche Fahrer und Einsatzbereiche. Hier einige Tipps zur Wahl:

  • Für Technik-Fans und Langstreckenfahrer: Klickpedale sind ideal, wenn du Wert auf Effizienz und Kontrolle legst. Die feste Verbindung unterstützt vor allem bei längeren Touren und steilen Passagen. Gerade für Gravel-Rennfahrer und ambitionierte Tourenfahrer sind Klickpedale die erste Wahl.
  • Für Einsteiger und Allrounder: Plattformpedale eignen sich besonders für Anfänger und Gelegenheitsfahrer. Sie sind einfach und komfortabel zu nutzen, und du kannst auch normale Schuhe tragen. Wer oft kurze Stopps macht oder viel absteigen muss, findet hier eine flexible Lösung.
  • Für gemischtes Gelände: Es gibt sogenannte Kombipedale, die Klick- und Plattformfunktionen in einem Pedal vereinen. Sie bieten dir die Möglichkeit, auf einer Seite einzuklicken und die andere Seite wie ein Plattformpedal zu nutzen.
MTB Pedale in der Seitenansicht
Canyon MTB-Pedale Performance Flat © Canyon

Klick- oder Plattformpedale – eine Entscheidungshilfe

Die Wahl zwischen Klick- und Plattformpedalen hängt stark von deinem Fahrstil und den geplanten Strecken ab. Während Klickpedale in puncto Effizienz und Kontrolle auf ganzer Linie punkten, bieten Plattformpedale Flexibilität und Komfort.

Klickpedale: Das solltest du beachten

  • Üben, üben, üben: Wer neu ist im Umgang mit Klickpedalen, sollte das Ein- und Ausklicken zuerst auf sicheren Strecken üben. Deshalb bin ich auch mit meinem neuen Gravelbike eine kaum befahrene Sackgasse rauf und runter gefahren. Bis ich sicher war, auch in Situationen wie an der Ampel intuitiv absteigen zu können.
  • Richtige Cleat-Position: Die Cleats an den Schuhen müssen korrekt ausgerichtet sein, um Knieprobleme zu vermeiden.
  • Kombipedale als Alternative: Für unentschlossene Fahrer oder gemischte Strecken können Kombipedale eine gute Wahl sein.
Für MTB, XC, Cyclocross oder Gravel: Die Shimano XT PD-M 8010 XC Pedale © Canyon

Plattformpedale: Tipps für mehr Grip

  • Richtige Schuhe wählen: Einige Marken bieten spezielle Schuhe mit griffiger Sohle, die besseren Halt auf Plattformpedalen garantieren.
  • Pedale mit Pins: Plattformpedale mit Pins bieten mehr Grip und verhindern ein Abrutschen, auch bei Nässe oder Matsch.
  • Einstellung auf den Einsatzort: Wer auch technische Trails fährt, sollte auf Pedale mit größerer Fläche und gutem Grip setzen.

Fazit: Welches Pedalsystem ist das richtige?

Für Gravelbiker, die Performance und Effizienz suchen, sind Klickpedale eine klare Empfehlung. Plattformpedale hingegen bieten Komfort und Flexibilität und eignen sich ideal für Anfänger und Fahrer, die öfter absteigen oder normale Schuhe tragen möchten. Letztlich bleibt die Wahl eine Frage des persönlichen Fahrstils und der Strecken.

Für eine gute Übersicht schaut doch mal auf der Seite von Canyon nach, die Beschreibungen helfen bei der Auswahl.

Das Aufmacherbild ist übrigens von Stevens, einem der führenden Fahrradhersteller in Deutschland. Vor allem Hamburger klicken dann für weitere Infos einmal hier.


Das könnte auch interessant sein