Sicherheit zu Hause – Wie du dein Heim krisenfest machst

Teil 2 der Serie: Ratgeber zu Einbruchschutz, Brandschutz und Energieversorgung. Mit praktischen Tipps und Produktempfehlungen.

Eine Person öffnet eine Tür

In unsicheren Zeiten ist dein Zuhause der wichtigste Rückzugsort. Doch viele Haushalte sind nur unzureichend gegen Gefahren wie Einbrüche, Brände oder Naturkatastrophen geschützt. Sicherheit bedeutet nicht nur, Türen zu verschließen, sondern eine ganzheitliche Vorsorge zu treffen. In diesem Ratgeber unserer 10teiligen Serie zeige wir dir, wie du dein Zuhause umfassend absichern kannst, welche Produkte sinnvoll sind und welche Maßnahmen langfristig für Sicherheit sorgen.

Warum die Absicherung des eigenen Zuhauses wichtig ist

In einer Krise ist dein Heim oft der einzige Ort, an dem du dich geschützt fühlst. Doch dieses Sicherheitsgefühl kann trügerisch sein, wenn grundlegende Schutzmaßnahmen fehlen. Hier sind einige Szenarien, die zeigen, warum es entscheidend ist, dein Zuhause besser zu schützen:

  • Einbrüche: Laut polizeilicher Kriminalstatistik wird in Deutschland alle paar Minuten ein Einbruchversuch unternommen. Besonders in Krisensituationen oder bei Dunkelheit steigt die Gefahr, weil Einbrecher gezielt schlecht gesicherte Häuser anvisieren.
  • Brände: Ein defektes Ladegerät, ein vergessener Topf auf dem Herd oder eine umgestürzte Kerze – Brände gehören zu den häufigsten Gefahren in privaten Haushalten. Ohne Vorsorge kann ein kleiner Brand schnell zur Katastrophe werden.
  • Naturgefahren: Stürme, Überschwemmungen oder sogar Blitzschläge können dein Zuhause in kürzester Zeit unbewohnbar machen. Auch hier gilt: Vorbeugende Maßnahmen können Schäden erheblich reduzieren.
  • Stromausfälle: Ein länger andauernder Stromausfall bedeutet nicht nur, dass du ohne Licht bist. Heizung, Kommunikation und teilweise auch die Wasserversorgung fallen aus.

Ein gut gesichertes Zuhause schützt nicht nur dein Eigentum, sondern sorgt dafür, dass du in Notlagen handlungsfähig bleibst und Panik vermeidest.

Einbruchschutz: So machst du dein Zuhause undurchdringbar

Ein Türschloss mit mehreren Schließriegeln
Moderne Schließsysteme bieten ein Maximum an Sicherheit. © Pixabay/Pexels

Mechanische Sicherungen als Basis

Mechanischer Schutz ist die erste Verteidigungslinie gegen Einbrecher. Ziel ist es, das Eindringen so schwierig und zeitaufwendig wie möglich zu machen.

  1. Türen sichern:
    • Tausche herkömmliche Türschlösser gegen einbruchhemmende Zylinder aus. Modelle mit Aufbohrschutz und Kernziehschutz sind ideal.
    • Ein Querriegelschloss, das von Wand zu Wand reicht, bietet zusätzlichen Schutz, besonders für Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern.
    • Für Kellertüren oder Nebeneingänge sind Stangenschlösser empfehlenswert, die die gesamte Türfläche sichern.
  2. Fenster schützen:
    • Abschließbare Fenstergriffe verhindern das einfache Aufhebeln von Fenstern.
    • Sicherheitsfolien auf Glasscheiben erhöhen die Stabilität und erschweren das Einschlagen.
    • Rollläden, die von innen verriegelt werden können, bieten einen zusätzlichen Schutz, besonders im Erdgeschoss.
  3. Keller und Nebenräume absichern:
    • Gitterrostsicherungen verhindern das Eindringen durch Kellerfenster oder Lichtschächte.
    • Garagen und Nebeneingänge sollten mit gleichwertigen Schließsystemen wie die Haupttür gesichert sein.

Elektronischer Einbruchschutz

Neben mechanischen Sicherungen spielen elektronische Lösungen eine wichtige Rolle, um Einbrüche frühzeitig zu erkennen und abzuschrecken.

  1. Alarmanlagen:
    • Moderne Systeme sind kabellos, einfach zu installieren und können über Apps gesteuert werden. Bei einem Einbruchversuch lösen sie laute Alarme aus oder senden Benachrichtigungen auf dein Smartphone.
    • Kombinationssysteme, die auch Rauchmelder und Wassersensoren integrieren, bieten zusätzlichen Schutz.
  2. Überwachungskameras:
    • Netzwerkkameras mit Bewegungserkennung und Nachtsichtmodus wie die Kameras von Eufy (gehört zu Anker) ermöglichen dir, dein Zuhause jederzeit im Blick zu behalten.
    • Modelle wie die Netatmo Outdoor-Kameras bieten intelligente Funktionen, z. B. die Erkennung von Menschen, Tieren oder Autos.
  3. Bewegungsmelder und Beleuchtung:
    • Außenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern schreckt potenzielle Täter ab.
    • Smarte Lichtsysteme simulieren Anwesenheit, auch wenn du unterwegs bist.

Langfristige Maßnahmen gegen Einbrüche

  • Engagiere dich in Nachbarschaftsnetzwerken, um aufeinander zu achten.
  • Lass regelmäßig Sicherheitsberatungen durch die Polizei durchführen – dieser Service ist in vielen Regionen kostenlos.

Brandschutz: Präventiv handeln, bevor es zu spät ist

Fire extinguisher in the operating department . Install a fire extinguisher on the floor in building. Dry chemical powder fire extinguisher in corridor .a red fire-extinguisher hangs on floor
Pulverlöscher. © Kckate16/Envato

Feuerlöscher und Löschdecken – Schnelle Hilfe im Ernstfall

Ein kleiner Feuerlöscher kann den Unterschied machen, ob ein Brand sich ausbreitet oder frühzeitig gelöscht wird. Löschdecken sind ideal, um Fettbrände in der Küche zu ersticken.

Rauchmelder – Lebensretter an der Decke

Rauchmelder sind nicht ohne Grund Pflicht in allen deutschen Haushalten. Sie erkennen Rauchentwicklung frühzeitig und alarmieren dich, noch bevor ein Feuer außer Kontrolle gerät.

  • Positionierung: Installiere Rauchmelder in jedem Schlafraum, in Fluren und im Wohnbereich. In Häusern mit mehreren Etagen sollte auf jeder Ebene mindestens ein Melder angebracht sein. Tipp: Die Homematic-Rauchmelder gibt es im 5er-Pack und haben sich im Test als ausgeprochen effektiv erwiesen.
  • Qualität: Achte auf zertifizierte Modelle mit CE-Kennzeichnung und VdS-Prüfsiegel. Rauchmelder mit Lithiumbatterien halten bis zu 10 Jahre und sparen Wartungsaufwand.

Fluchtwege und Brandschutzplanung

  • Halte Fluchtwege stets frei von Möbeln oder anderen Hindernissen.
  • Erstelle mit deiner Familie einen Fluchtplan und übe ihn regelmäßig.

Sicher durch Stromausfälle: Energie und Licht auf Abruf

Ein Stromausfall kann plötzlich kommen, und ohne Vorbereitung wird es schnell unbequem und gefährlich.

Notbeleuchtung für die dunklen Stunden

Powerstations und Batteriesysteme

Eine Powerstation kann wichtige Geräte wie Kühlschränke, Radios oder Mobiltelefone über Stunden hinweg betreiben. Sie sind umweltfreundlich und flexibel einsetzbar.

  • Empfohlene Marken: Anker, EcoFlow oder Jackery.
  • Kapazität: Für den Heimgebrauch sind Modelle mit mindestens 500 Wh sinnvoll, besser sind aber größere Modelle wie die Jackery Explorer 1000v2.

Langfristige Energieversorgung

Überlege, in ein Balkonkraftwerk oder ein Diesel-Notstromaggregat zu investieren, um auch längere Ausfälle überbrücken zu können.

Hochwasserschutz – So schützt du dein Zuhause vor Überschwemmungen

Hochwasser ist eine unterschätzte Gefahr, die viele Haushalte betrifft, selbst abseits von Flüssen oder Seen. Bereits Starkregen kann Keller volllaufen lassen und erhebliche Schäden anrichten. Ein umfassender Hochwasserschutz ist daher für jeden Hausbesitzer und auch für Mieter in gefährdeten Gebieten sinnvoll.

Eine geflutete Innenstadt
© Juan Manuel Sanchez/Unsplash

Erste Schritte: Risiken analysieren

  1. Ist dein Wohnort gefährdet?
    • Informiere dich, ob deine Region ein Hochwasserrisiko hat. Kommunen und Städte bieten in der Regel Hochwassergefahrenkarten an.
    • Auch ohne Flussnähe kann Starkregen eine Gefahr sein. Prüfe, ob dein Haus in einer Senke liegt oder das Kanalsystem überlastet sein könnte.
  2. Kritische Punkte am Haus identifizieren:
    • Kellereingänge und Lichtschächte: Diese Bereiche sind besonders anfällig für eindringendes Wasser.
    • Tür- und Fensterdichtungen: Alte oder beschädigte Dichtungen lassen Wasser schneller eindringen.
    • Abflüsse: Rückstau durch die Kanalisation ist eine der häufigsten Ursachen für Überschwemmungen im Haus.

Maßnahmen zum Hochwasserschutz

  1. Mobile Hochwasserschutzsysteme:
    Flexible Hochwassersperren aus Aluminium oder Kunststoff können Türen, Fenster und Garageneinfahrten schnell und effektiv schützen. Diese Systeme sind leicht aufzustellen und können nach dem Einsatz wieder verstaut werden.
    • Empfohlene Systeme:
      • NOAQ Boxwall: Ein flexibles, wiederverwendbares System, das Wassermassen effektiv stoppt.
      • Floodgate: Eine verstellbare Barriere für Haustüren und Eingänge.
  2. Sandsäcke:
    Der Klassiker im Hochwasserschutz. Sandsäcke sind günstig und können individuell angepasst werden. Für kleinere Überschwemmungen sind sie eine effektive Lösung. Allerdings erfordern sie Zeit und Muskelkraft für das Befüllen und Aufschichten.
    • Tipp: Nutze vorbefüllte Sandsäcke aus Kunststoff oder Geotextil, die wasserabweisend und langlebiger sind.
  3. Rückstauklappen:
    Überschwemmungen entstehen oft durch Rückstau in der Kanalisation. Eine Rückstauklappe verhindert, dass Abwasser aus der Kanalisation zurück in dein Haus gedrückt wird.
    • Rückstauklappen können in die Abwasserleitung eingebaut werden und sind besonders wichtig für Haushalte mit Kellerräumen.
  4. Lichtschachtabdeckungen:
    Lichtschächte sind häufige Schwachstellen. Wasserdichte Abdeckungen schützen diesen Bereich vor eindringendem Regenwasser, ohne die Belüftung zu beeinträchtigen.
  5. Wasserfeste Abdichtungen:
    Türen und Fenster im Erdgeschoss oder Keller können mit speziellen Dichtungen und Schutzfolien verstärkt werden. Auch Wandabdichtungen mit Bitumen oder Flüssigkunststoff sind eine langfristige Lösung.
Flexible Hochwassersperre aus Kunststoff.

Langfristige Schutzmaßnahmen

Für Hausbesitzer, die in hochwassergefährdeten Gebieten leben, sind bauliche Veränderungen eine wichtige Investition:

  • Anhebung von Eingängen: Hebe Türen oder Fenster über die übliche Überflutungshöhe an.
  • Drainagesysteme: Leite Regenwasser über ein Drainagesystem gezielt ab, bevor es das Gebäude erreicht.
  • Pflasterflächen durchlässig machen: Vermeide versiegelte Flächen auf deinem Grundstück, da sie Wasseransammlungen verstärken. Durchlässige Pflastersteine oder Kiesflächen helfen dabei, Wasser abfließen zu lassen.

Was tun, wenn das Wasser kommt?

Manchmal kann auch die beste Vorsorge nicht verhindern, dass Wasser ins Haus eindringt. In solchen Fällen solltest du vorbereitet sein:

  • Pumpe und Schläuche bereithalten: Eine Tauchpumpe hilft dir, Wasser schnell aus Keller oder anderen Räumen zu entfernen. Mit der Kärcher-Pumpe SP 17.000 haben wir Weihnachten 2023 über Tage gegen die eintretenden Wassermassen gekämpft – und ohne die Kärcher sicher auch verloren.
  • Notfallstromversorgung: Bei Hochwasser kann der Strom ausfallen. Eine Powerstation oder ein Notstromaggregat stellen sicher, dass Pumpen und Beleuchtung funktionieren.
  • Wichtige Gegenstände sichern: Hebe wertvolle Besitztümer und elektronische Geräte in obere Stockwerke. Dokumente sollten wasserdicht in Behältern gelagert werden.

Produktempfehlungen für Hochwasserschutz

  • Rückstauklappen: Modelle von Kessel oder ACO sind besonders zuverlässig.
  • Hochwasserschutzbarrieren: Floodgate oder NOAQ Boxwall.
  • Tauchpumpe: Die Kärcher SP 17.000 ist ideal für schnelles Abpumpen von Wasser.
  • Lichtschachtabdeckungen: ACO oder Hauraton bieten hochwertige Lösungen.

Fazit: Sicherheit ist planbar

Dein Zuhause sicher zu machen, ist eine Investition in deine Lebensqualität. Durch eine Kombination aus mechanischem Schutz, Brandschutz, Notstromlösungen und Naturgefahrenschutz kannst du dich und deine Familie umfassend absichern. Warte nicht auf den Ernstfall – jede Maßnahme, die du heute triffst, sorgt morgen für Sicherheit und Ruhe. Verpasse nicht die nächsten Teile unserer 10teiligen Serie zur Krisenvorsorge. Hier geht es zu Teil 1:


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