Wanderer, Jogger, Biker & Co. zeichnen ihre Strecken gern mithilfe von GPS-Trackern auf. Normalerweise basiert die Streckenplanung dabei in erster Linie auf Faktoren wie Distanz, Sehenswürdigkeiten oder Umgebung. Man kann die Strecke aber auch so wählen, dass dabei Kunst entsteht. Diese verschnörkelten GPS-Tracks werden als „Strava Art“ bezeichnet, in Anlehnung an das soziale Netzwerk Strava, in dem viele Outdoor-Sportler ihre Touren aufzeichnen und mit anderen teilen. Sehen kann man die Schönsten bei strav.art.
Die Seite des Briten Gary Cordery bietet lautet eigenen weltweit größte Sammlung von Strava Art. Cordery ist der Schöpfer eines der berühmtesten Strava-Kunstwerks, dem „Bruderkuss“. Dafür fuhr er insgesamt 225 Kilometer durch die Straßen Berlins. Das Werk (siehe oben) zeigt Michail Gorbatschow und Erich Honecker, die sich eng umschlungen küssen. Es gibt aber weit mehr zu entdecken. Besucher können die in Kategorien geordnete Sammlung besichtigen. Die Plattform bietet inzwischen eine Galerie mit über 3.000 Kunstwerken aus aller Welt, die als Inspiration dienen können. So bist du dabei.
So geht’s: Aus GPS-Touren Kunst machen
1 Bevor du an den Start gehst, kommt der schwierigste Part: Die Planung (zum Beispiel bei komoot oder strava) einer Route, die ein cooles Motiv ergeben könnte – vielleicht ein Herz, ein Symbol oder sogar die Initialen der Liebsten? Erkennst du Formen im Raster der Straßen und Wege? Falls ja, zeichne sie ein.
Es kann auch hilfreich sein, die Karte auszudrucken und mit einem Stift eine Skizze anzufertigen. Dabei ist zu bedenken, dass es sich um eine einzige lange Linie handelt und dass es kein Problem darstellt, sich bei Bedarf zu kreuzen und wieder umzukehren. Bedenke dabei: Ein Teil des Charmes von Strava Art ist das „Chaos“ der Unzulänglichkeiten des GPS-Signals. Mit anderen Worten, das fertige Werk wird immer ein wenig von der ursprünglichen Vision abweichen. Ist die Route geschafft, speicherst du die Tour und lädt sie auf dein GPS-Gerät.
2 Per Smartwatch oder der Strava-App auf dem Smartphone (oder einer anderen beliebigen GPS-App) zeichnest du dann Deine geplante Strecke auf. Als Ergebnis sollte dann eine GPX-Datei herauskommen. Im Endeffekt ist dein Kunstwerk damit fertig. Du kannst es dir schließlich bereits anschauen, wenn du es zum Beispiel bei Strava importierst.
3 Wenn du selbst Werke ausstellen möchtest, bist du herzlich eingeladen, sie bei strav.art hoch zu laden. Ob sie dann auch veröffentlich werden, hängt laut eigenen Angaben in erster Linie von der Qualität ab. Eine Tasse Kaffee zu spenden, sollen die Chancen zusätzlich erhöhen.
Tipp: Die perfekte Erinnerung
Wenn du mit deinem GPS-Meisterwerk zufrieden bist, speichere es als Bilddatei (zum Beispiel als Screenshot). Perfekt, als Erinnerung für die Wand oder als originelles Geschenk für deine Outdoor-Freude. Zusatztipp: Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, kannst du mehrere Routen kombinieren und so ein „Mosaik“ aus Touren erstellen.